HomeBerlinRecherche: Krimineller zockt Mieter und Vermieter ab – so schützen Sie sich davor Recherche: Krimineller zockt Mieter und Vermieter ab – so schützen Sie sich davor Die Berliner Zeitung deckt einen Fall von systematischem Mietbetrug in Berlin auf. Experten geben Tipps, wie Sie sich schützen können.Johann Voigt17.02.2025 aktualisiert am 17.02.2025 – 17:07 UhrMenschen suchen verzweifelt nach einer Wohnung in Berlin. Betrüger nutzen das aus.Steinach/imagoEin angespannter Wohnungsmarkt zieht in Metropolen wie Berlin Kriminelle an. Mietbetrug und sogenannte Wohnungsscams sind mittlerweile ein großes Problem in der Stadt. Das zeigt auch eine Recherche der Berliner Zeitung. Ein Mann soll systematisch Wohnungen in Kreuzberg, Neukölln und Friedrichshain zur Untermiete bezogen haben. Die Miete habe er allerdings nie gezahlt. Stattdessen soll er das Eigentum der Vermieter, von teurer Technik über Möbel bis hin zu Schallplatten, geklaut und verkauft haben. Außerdem soll er die Wohnungen wiederum online zur Miete angeboten und von Interessenten die Kaution einbehalten haben.Das berichteten der Berliner Zeitung mehrere Betroffene. Allein in einem der Fälle betrug der Schaden rund 18.000 Euro. Mittlerweile laufen gegen den mutmaßlichen Täter knapp ein Dutzend Ermittlungsverfahren. Auch ein Vollstreckungshaftbefehl liegt vor. Warum er weiterhin auf freiem Fuß ist, können Sie hier nachlesen.Exklusiv – „Er hat nur dreckige Boxershorts dagelassen“: Betrugsskandal erschüttert Berliner MieterVon Johann Voigt, Jannik LäkampBerlin16.02.2025Die Zahlen von Mietbetrug wie im oben genannten Fall waren in den letzten Jahren schwankend. 1529 Fälle erfasste die Berliner Polizei 2023. Ein Jahr später waren es noch 899. Doch wie kann man sich davor schützen?Betrüger würden oft Plattformen wie WG-Gesucht oder Kleinanzeigen nutzen. Die Polizei rät dazu, bei Angeboten für günstige Wohnungen in bestem Zustand und in gefragter Lage noch mal genauer hinzusehen. Zudem solle man persönliche Daten erst dann zur Verfügung stellen, wenn ein persönlicher Kontakt mit dem Vermieter oder Makler bestand. Geldüberweisungen vor der Besichtigung seien unüblich. Wichtig: Strafanzeige erstatten Auch die Verbraucherzentrale in Brandenburg empfiehlt diese Maßnahmen. „Wir raten zudem dazu, auf vollständige Angaben zu achten. Ist beispielsweise nur eine Warmmiete benannt, kann das ein Anzeichen für eine Fake-Wohnung sein“, sagt eine Sprecherin der Berliner Zeitung. Fehlende Ansprechpartner oder kein Impressum auf der Website des Anbieters seien ebenfalls ein Indiz für mögliche Betrüger.Doch was ist, wenn die Miete oder die Kaution schon überwiesen ist? „Wir raten dazu, so zeitnah wie möglich zu versuchen, das Geld zurückzuholen. Auch wenn die Erfolgschancen eher gering sind“, erklärt die Sprecherin. Wichtig sei dabei, die eigene Bank zu kontaktieren und Strafanzeige zu erstatten.Der Berliner Mieterverein rät ebenfalls dazu, in Fällen von Mietbetrug so schnell wie möglich Strafanzeige zu erstatten, im besten Fall direkt bei der Staatsanwaltschaft. Laut Polizei sollte man den Betrug zudem sofort der jeweiligen Plattform melden, über die die Wohnungsanzeige inseriert wurde.Mittlerweile arbeiten Plattformen wie WG-Gesucht mit den Behörden zusammen. „Im Jahr 2024 gab es insgesamt 33 Anfragen von der Polizei und anderen Ermittlungsstellen, denen wir sämtliche relevanten Daten zur Verfügung gestellt haben“, sagt eine Sprecherin der Berliner Zeitung. Dazu würden unter anderem Name, Adresse, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, IP-Adresse, Host, Erstelldatum und die Login-Historie der betreffenden Nutzer gehören. Herausfordernd sei, dass Täter oft aus dem Ausland agieren würden. Wie die Polizei diese Daten nutzt und gegen Mietbetrüger vorgeht, wollte eine Sprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht verraten. Lesen Sie mehr zum Thema BerlinWohnenKreuzbergNeuköllnFriedrichshainBezirkePolizeiAusland