HomeBerlinProzess um Juwelierüberfall – Opfer: Habe „die ganze Zeit nur in diese Schusswaffe geguckt“ Prozess um Juwelierüberfall – Opfer: Habe „die ganze Zeit nur in diese Schusswaffe geguckt“ Prozess am Landgericht Berlin um Raubüberfall beginnt. Das Opfer ist noch immer psychisch belastet. Anwalt weist Vorwürfe gegen seinen Mandanten von sich.Katrin Bischoff14.02.2025 14:37 UhrBademeister Baki B. soll einen Juwelier in Berlin-Wilmersdorf überfallen haben.Pressefoto WagnerKonstanze A.* weint schon vor dem Saal, in dem sie als Zeugin aussagen soll. Sie ist Goldschmiedin, wurde Opfer eines Überfalls. Und der Prozess, in dem sie am Landgericht Berlin aussagen soll, zeigt, wie Betroffene von Raubüberfällen noch nach langer Zeit psychisch belastet sein können.Wenn Konstanze A. an diesem Tag den Täter vor Gericht beschreiben soll, zeigt sie sofort auf den Angeklagten. Immer und immer wieder. Baki B., ein untersetzter Mann mit Kinnbart, schaut sie dabei an, als wäre er sich keiner Schuld bewusst. Sein Anwalt hat zu Prozessbeginn erklärt, der Vorwurf, den die Staatsanwältin seinem Mandanten mache, werde sich im Verfahren nicht bestätigen. Die Zeugin habe seinen Mandanten auf Fotos nicht erkannt.Doch nun sitzen sie sich gegenüber. Baki B., der als Beruf Bademeister angibt und zu Prozessbeginn zu den Vorwürfen schweigt, soll am 14. Oktober 2023 gegen 11.55 Uhr verkleidet mit einer Perücke an der Tür eines Juweliers in Wilmersdorf geklopft haben. Der 41-Jährige hatte einen Komplizen dabei. Konstanze A. öffnete ihm nichtsahnend, so die Anklage. Baki B. habe die Frau sofort in den Raum gestoßen, sie mit einer Schusswaffe bedroht und auf die Couch des Büros gestoßen, so die Anklage.Schwerer Raubüberfall in Neukölln: Polizei fahndet nach diesen TatverdächtigenVon Christian GehrkeBerlin10.02.2025Ein Mittäter soll daraufhin die Schränke und Tresore im Laden durchsucht und Schmuck sowie Bargeld im Wert von 15.000 Euro an sich gebracht haben. Anschließend sollen die Täter den Laden verlassen und mit ihrer Beute in einem VW Tiguan gestiegen sein, in dem ein weiterer Komplize gewartet habe.Konstanze A. sagt unter Tränen, sie habe auf der Couch im Büro gelegen, und „die ganze Zeit in diese Waffe geguckt“. Der Täter habe „superdicht“ mit der Pistole in der Hand vor ihr gestanden. Noch heute träume sie davon. Als die Männer endlich den Laden verlassen hätten, habe sie an der Tür lauthals um Hilfe gerufen. DNA des Angeklagten an Schiebermütze festgestellt Bei der Tat hatte der Mann mit der Perücke seine Schiebermütze verloren. An der Kopfbedeckung konnte die DNA des Angeklagten Baki B. festgestellt werden. Mutmaßlich habe sein Mandant mal die Mütze getragen, sagt der Verteidiger des Angeklagten in einer Erklärung nach Verlesung der Anklage. „Es wird sich aber nicht belegen lassen, dass mein Mandant die Mütze während der Tat getragen hat“, betont er. Mutmaßlich habe Baki B. die Mütze vorher mal getragen.Der Prozess wird fortgesetzt.*Name geändert Lesen Sie mehr zum Thema BerlinLandgerichtRaubüberfall