HomeNewsPete Hegseth soll Geheimdaten in Signal-Chat mit Ehefrau geteilt haben Hegseth soll Geheimdaten in Signal-Chat mit Ehefrau geteilt haben Trumps Verteidigungsminister steht erneut in der Kritik: Berichten zufolge teilte er geheime Informationen über US-Militärangriffe in einem privaten Chat.Katerina Alexandridi/AFP21.04.2025 05:34 UhrPete Hegseth umarmt seine Frau Jennifer Rauchet.Ben Curtis/dpaUS-Verteidigungsminister Pete Hegseth ist offenbar in einen weiteren sicherheitsrelevanten Chat-Vorfall verwickelt. Wie die New York Times und der Sender CNN am Sonntag berichteten, teilte der Pentagon-Chef im März geheime Informationen in einer zweiten Chatgruppe. Zu der Gruppe im Onlinedienst Signal gehörten demnach „ein Dutzend Personen aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld“ sowie seine Ehefrau, sein Bruder und sein Anwalt. Ein Pentagon-Sprecher wies die Vorwürfe zurück. Sollten sie sich die Berichte bestätigen, wäre dies das zweite Mal, dass Hegseth geheime militärische Informationen in einem Chat geteilt hat.Die erste Sicherheitspanne bei einem Chat von US-Regierungsvertretern über Angriffe auf die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen war im März bekannt geworden, nachdem ein Journalist darüber berichtet hatte. Der Chefredakteur des US-Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, war damals offenbar aus Versehen zu dem Chat auf Signal eingeladen worden. Initiiert hatte diesen der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz.In der Chatgruppe hatten sich US-Regierungsmitglieder ausgetauscht, darunter neben Hegseth und Waltz auch Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident JD Vance. Der Journalist Goldberg machte den Vorfall in einem Artikel öffentlich, später veröffentlichte sein Magazin Screenshots der Chats. Diese enthalten zahlreiche Details wie genaue Angriffszeiten am 15. März und die dabei eingesetzten Flugzeuge.Wegen Leaks: Berater von Pete Hegseth aus dem Pentagon eskortiertInternationales16.04.2025Chat-Skandal in der US-Regierung: Pentagon geht gegen seinen Chef Pete Hegseth vorUSA03.04.2025 New York Times: Hegseth hatte die Chatgruppe erstellt Anders als bei jenem Chat sei der zweite Gruppenchat von Hegseth erstellt worden, berichtete nun die New York Times. Die Zeitung beruft sich dabei auf „vier Personen“, die von diesem Gespräch gewusst hätten. Laut der Zeitung sind dies Hegseths Ehefrau, eine Journalistin und ehemalige Mitarbeiterin des Senders Fox News, die nicht im Pentagon angestellt ist. Zudem sind darin der Bruder und der Anwalt des Ministers, die im Ministerium tätig sind.Der Zeitung zufolge teilte Hegseth in dem zweiten Gruppenchat die genauen Flugpläne der US-Flugzeuge, die Ziele der pro-iranischen Huthi-Miliz im Jemen angreifen sollten. Es seien „im Wesentlichen die gleichen Angriffspläne“ gewesen, die der Pentagon-Chef „am selben Tag über eine andere Signal-Gruppe geteilt hatte“.Als Reaktion auf den Bericht beschuldigte Pentagon-Sprecher Sean Parnell die New York Times, ein „Trump-hassendes Medium“ zu sein. Es habe „keine geheimen Informationen in irgendeinem Signal-Chat“ gegeben, „egal wie sehr sie versuchen, daraus eine Geschichte zu stricken“, sagte er, ohne dazu nähere Einzelheiten anzugeben.US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Im Hintergrund: seine Ehefrau.Ben Curtis/dpaDie durch Journalist Goldberg öffentlich gemachte Sicherheitspanne aus dem März hatte in Washington wie auch international hohe Wellen geschlagen. Die oppositionellen Demokraten forderten den Rücktritt von Hegseth. Sie werfen der Regierung vor, dass die versehentliche Offenlegung der Pläne das Leben von US-Soldaten hätte gefährden können. Der Nationale Sicherheitsberater Waltz übernahm Ende März die Verantwortung für den Vorfall.Vertreter der Trump-Regierung bestreiten jedoch, dass in dem Chatverlauf geheime Informationen ausgetauscht worden seien. US-Präsident Donald Trump stellte sich demonstrativ hinter seinen Verteidigungsminister und warf Kritikern eine „Hexenjagd“ vor. Vize-Präsident Vance schloss Entlassungen im Zusammenhang mit dem Chat-Skandal aus. Hegseth erneut unter Druck Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls nahm das Pentagon Ressortchef Hegseth ins Visier. Pentagon-Generalinspekteur Steven Stebbins kündigte Anfang April eine interne Untersuchung zur Rolle Hegseths in der sogenannten Chatgruppenaffäre an. Die Untersuchung geht Stebbins zufolge auf einen entsprechenden Antrag der beiden führenden Mitglieder des Streitkräfte-Ausschusses des US-Senats zurück, eines Republikaners und eines Demokraten.Das ranghöchste Mitglied des Senatsausschusses für Streitkräfte, Jack Reed, forderte Stebbins nach Bekanntwerden der jüngsten Anschuldigungen auf, diese in seine Untersuchung einzubeziehen. Sollte sich dieser Vorfall als zutreffend herausstellen, sei er „ein weiteres beunruhigendes Beispiel für die rücksichtslose Missachtung der Gesetze und Vorgaben durch Minister Hegseth, die jeder andere Militärangehörige zu befolgen hat“, erklärte der demokratische Senator.Hegseths ehemaliger Pentagon-Sprecher John Ullyot beschrieb kurz nach Erscheinen der Medienberichte „einen Monat des totalen Chaos im Pentagon“. Präsident Trump sei „bekannt dafür, dass er seine Spitzenbeamten zur Verantwortung“ ziehe, schrieb er in einem Kommentar. In Anbetracht dessen sei es „schwer vorstellbar, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth noch lange in seinem Amt bleibt“.Nach Musk-Besuch: Pentagon unterzieht Mitarbeiter LügendetektortestDonald Trump23.03.2025Pentagon setzt Ultimatum: Trans-Soldaten sollen identifiziert und aus dem Militär entfernt werdenPolitik27.02.2025 Wegen Leaks: Berater von Pete Hegseth aus dem Pentagon eskortiert Vergangene Woche war einer der führenden Berater Hegseths wegen eines Leaks im Verteidigungsministerium beurlaubt und aus dem Pentagon eskortiert worden. Dabei handelt es sich um Dan Caldwell, wie Reuters und die New York Times unter Berufung auf US-Beamte berichteten. Caldwell wurde aufgrund einer „unbefugten Offenlegung“ beurlaubt, wie ein Regierungsbeamter gegenüber der Nachrichtenagentur erklärte.Caldwell hatte Hegseth in dem Signal-Chat vertreten, in dem hochrangige Regierungsbeamte ihre Pläne für den Angriff auf die Huthi-Miliz im Jemen erörterten. Zunächst war nicht bekannt, ob seine Beurlaubung mit dem Vorfall zusammenhängt.Laut CNN hat sich Hegseth noch immer nicht zu den Entlassungen in seinem Büro geäußert und ist in der letzten Woche Situationen aus dem Weg gegangen, in denen er der Presse hätte begegnen können. Am vergangenen Donnerstag waren Journalisten eingeladen, den Verteidigungsminister bei der Begrüßung seines französischen Amtskollegen im Pentagon zu begleiten, doch Hegseth erschien nicht und schickte stattdessen einen Assistenten. Lesen Sie mehr zum Thema NewsInternationalesAuslandDonald TrumpNew York TimesFox NewsJemenCNN