HomeNewsPete Hegseth: Erster Republikaner fordert seine Entlassung nach neuem Chat-Skandal „Amateur“: Erster Republikaner fordert Hegseths Entlassung nach neuem Chat-Skandal US-Verteidigungsminister Hegseth soll Militärinformationen über einen Gruppenchat auch mit seiner Frau geteilt haben. Trump sieht das Problem woanders.Katerina Alexandridi22.04.2025 04:56 UhrUS-Verteidigungsminister Pete HegsethMediaPunch/ImagoIn einer öffentlichen Stellungnahme hat Don Bacon als erster amtierender Kongressabgeordneter der Republikanischen Partei die Entlassung von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gefordert. Hintergrund sind Berichte, wonach er Informationen über einen Angriff auf Ziele der Huthi-Miliz im Jemen über einen Signal-Chat geteilt haben soll, an dem auch seine Frau und sein Bruder beteiligt waren.„Ich hatte von Anfang an Bedenken, weil Pete Hegseth nicht viel Erfahrung mitbrachte“, erklärte Bacon, ehemaliger General der US-Luftwaffe und Vorsitzender des Unterausschusses für Cybersicherheit im Repräsentantenhaus, in einem Interview mit Politico. „Ich mag ihn bei Fox News – aber reicht das, um eines der größten Organisationen der Welt zu führen? Das ist eine ernsthafte Frage.“Zwar wolle Bacon dem Weißen Haus nicht vorschreiben, wie es mit der Situation umzugehen habe, doch betonte er: „Wäre ich Präsident, würde ich das nicht dulden.“ Und weiter: „Russland und China überwachen sein Telefon, und es ist nicht richtig, dass er geheime Dinge auf seinem Telefon speichert. Er tut so, als stünde er über dem Gesetz – und das zeigt, dass er ein Amateur ist.“Bacons Äußerungen spiegeln wachsende Unruhe innerhalb des Pentagons wider. In der vergangenen Woche war Sprecher John Ullyot zurückgetreten und hatte Hegseth dafür verantwortlich gemacht, das Ministerium ins Chaos gestürzt zu haben.Die New York Times und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen, in dem privaten Chat habe der Politiker detaillierte Informationen über Angriffe im Jemen Mitte März verbreitet. Seine Ehefrau arbeitet demnach nicht im Verteidigungsministerium.Berichte über neuen Chat-Skandal: Pentagon-Chef Hegseth wirft Medien „Lügen“ vorNews•gesternWegen Leaks: Berater von Pete Hegseth aus dem Pentagon eskortiertInternationales16.04.2025Eine erste Sicherheitspanne bei einem Chat von US-Regierungsvertretern über Angriffe auf die proiranische Huthi-Miliz im Jemen war im März bekannt geworden, nachdem ein Journalist darüber berichtet hatte. Der Chefredakteur des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, war damals offenbar aus Versehen zu dem Chat auf Signal eingeladen worden. Initiiert hatte diesen der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz.In der Chatgruppe hatten sich Regierungsmitglieder ausgetauscht, darunter neben Hegseth und Waltz auch Außenminister Marco Rubio und Vizepräsident J.D. Vance. Der Journalist Goldberg machte den Vorfall in einem Artikel öffentlich, später veröffentlichte sein Magazin Screenshots der Chats. Diese enthalten zahlreiche Details, wie genaue Angriffszeiten am 15. März und die dabei eingesetzten Flugzeuge. Bislang steht Trump fest hinter Hegseth Am Montag hat US-Präsident Donald Trump seinen Verteidigungsminister angesichts der Berichte über eine neue Chat-Panne verteidigt. „Pete macht einen großartigen Job“, sagte Trump vor Reportern im Weißen Haus. „Alle sind zufrieden mit ihm.“ Er bezeichnete die Berichte als „Fake News“, die wahrscheinlich von „unzufriedenen Mitarbeitern“ stammten. „Fragen Sie einfach die Huthis, wie gut er seinen Job macht“, sagte Trump und bezog sich dabei auf die vom Iran unterstützte Miliz im Jemen, die Ziel von US-Luftangriffen war.Zuvor hatte auch die Sprecherin des Weißen Hauses Karoline Leavitt im Sender Foxnews erklärt: „Der Präsident steht fest hinter Minister Hegseth, der eine phänomenale Arbeit an der Spitze des Pentagons leistet.“ Sie beschuldigte unzufriedene Mitarbeiter des Ministeriums, Hegseth in Misskredit bringen zu wollen und die traditionellen Medien zu belügen.Minister Hegseth sagte in einer ersten Reaktion bei einem Osterfest für Familien im Garten des Weißen Hauses, der Bericht beruhe auf Informationen von verärgerten ehemaligen Angestellten, die versuchten, „Leute niederzumachen und ihren Ruf zu ruinieren. Das funktioniert bei mir nicht.“ (mit AFP, dpa) Lesen Sie mehr zum Thema NewsInternationalesAuslandPolitikDonald TrumpRusslandChinaUSAJemenRepublikanische Partei