S Neuer Direktflug Berlin-Miami: Endlose Strände, glitzernde Wolkenkratzer und kulinarische Vielfalt – AktuelleThemen.de

HomeNeuer Direktflug Berlin-Miami: Endlose Strände, glitzernde Wolkenkratzer und kulinarische Vielfalt Neuer Direktflug Berlin-Miami: Endlose Strände, glitzernde Wolkenkratzer und kulinarische Vielfalt Die heimliche Hauptstadt Lateinamerikas hat jedoch weit mehr zu bieten als nur Sonne, Palmen und Strand. Ein Reisebericht.Boban Dukic15.02.2025 18:25 UhrMiami ist eine Reise wert: Die Stadt hat sich in die Moderne entwickelt.Antonio Cuellar/unsplashDie Flugstrecke von Berlin nach Miami ist eine der wenigen interkontinentalen Direktverbindungen aus der Bundeshauptstadt. Nach wie vor hinkt der Berliner Flughafen diesbezüglich seinen westdeutschen Konkurrenten deutlich hinterher. Grund genug für einen Kurztrip in die Sonne, um dem tristen Winterwetter zu entfliegen und die amerikanische Metropole näher kennenzulernen. Die Route wird saisonal zwischen November und Mai von Norse Atlantic Airways angeboten, einer norwegischen Low-Cost-Airline, die sich auf Langstreckenflüge spezialisiert hat.Unsere Reise startet vielversprechend in einem Dreamliner 787-9, ein modernes, effizientes Flugzeug, das Komfort verspricht. Auf den ersten Blick wirkt das Billigkonzept der skandinavischen Fluggesellschaft allerdings ernüchternd. Bequeme Sitze und ausreichend Beinfreiheit sind in der Premium-Klasse gegeben. Aber kein Bordentertainment auf einem 10-Stunden-Flug? Ein unbegründeter Schock, der schnell widerlegt wird, denn Bildschirm und Tischchen sind clever in der Armlehne verstaut.Die Skyline von MiamiBoban Dukic Wunderbare Reise Schon vor dem Flugbeginn besticht der freundliche Service: Steward Konrad serviert zur Begrüßung ein Glas Orangensaft, und seine Kolleginnen, in auffallend türkisen Uniformen, wirken ebenfalls gut gelaunt. Vielleicht liegt es an der angenehmen Abflugzeit um 15.30 Uhr – ein sicherlich entspannter Schichtbeginn für das Bordpersonal, das während des Flugs noch mit zwei überraschend genießbaren Mahlzeiten für die Passagiere aufwarten wird.Generell sind die Flugzeiten – neben den unschlagbar günstigen Preisen (Economy light ab etwa 400 Euro und Premium light ab 900 Euro) – das Highlight dieser Verbindung. Zwei bis dreimal die Woche fliegen die Norweger jeweils um 15.30 Uhr ab Berlin. Geplante Ankunft am Folgetag um 20.10 Uhr Ortszeit in Florida. Hotels in Miami-Beach sind um diese Uhrzeit vom Miami International Airport nach einer zwanzigminütigen Autofahrt erreichbar. Nicht unrealistisch also, dass man um 23 Uhr in seinem Hotelbett liegt und die Jetlag-Gefahr so maximal reduziert.Vorausgesetzt natürlich, dass man pünktlich landet und das Einreiseprocedere am Flughafen normal verläuft, was bei unserer Reise alles wunderbar klappt. Ankunft im The Palms Hotel & Spa Das The Palms Hotel & Spa ist ein echtes Juwel. Ein stilvolles Art-Deco-Gebäude, das direkt am Ozean liegt und mit üppig eingerichtetem modernen Interieur überzeugt. Das Zimmer selbst ist ebenso zeitgemäß und mit einem King-Size-Bett ausgestattet, was einen erholsamen Schlaf verspricht – und tatsächlich, der Jetlag hat keine Chance.The Palms Hotel MiamiJ.Kevin FoltzErst am Morgen offenbart sich die wahre Schönheit des Hotelzimmers: Ein atemberaubender Sonnenaufgang über dem Atlantik taucht den Raum durch die große Fensterfront in goldenes Licht. Das Ocean-View-Versprechen wird hier definitiv eingehalten.Am Frühstücksbuffet gibt es eine Omelettstation, an der Eiergerichte frisch zubereitet werden. Insgesamt ist das Angebot aber eher schlicht gehalten. Dafür kann man auf der großen Terrasse in der Nähe des Pools speisen, was einen angenehmen Start in den Tag garantiert.Das wahre Highlight ist der private Hotelstrand, der zur frühen Morgenstunde fast menschenleer ist und zum Baden oder Spazieren einlädt. Von hier aus ist der Blick auf die Skyline von Miami Beach in Kombination mit dem weißen Sand und dem türkisblauen Wasser spektakulär. Ein Blick in die Vergangenheit Natürlich besticht Miami zunächst durch wunderschöne Strände und seine Lage an der Biscayne Bay. Aber wer sich am Strand sattgesehen oder genug gebadet hat, dem sei ein architektonischer Spaziergang durch das historische Miami Beach empfohlen. Dort startet eine eineinhalbstündige Tour, auf der eines der weltweit größten zusammenhängenden Areale von erhaltenen Gebäuden im Art-Deco-Baustil bewundert werden kann. Hier zeigt sich die Stadt von ihrer nostalgischen Seite: pastellfarbene Bauwerke, runde Formen und Neonlichter. Eine Hommage an die 1930er- und 1940er-Jahre, als die meisten der Gebäude entstanden sind.Die Versace Mansion in MiamiBoban DukicGuide Mark, ein enthusiastischer Kenner der Stadt, führt uns durch das Viertel. Mit vielen Anekdoten und interessanten Informationen wertet er diesen geschichtlichen Spaziergang auf. Wir erfahren, dass es Barbara Capitman, einer Aktivistin aus den 70ern, zu verdanken ist, dass mehr als 500 Art-Deco-Gebäude gerettet und restauriert wurden, denen ansonsten der Abriss gedroht hätte. Wie das berühmte Breakwater Hotel, das einst Schauplatz einer kultigen Calvin-Klein-Werbung war und unter anderem Gianni Versace dazu inspirierte, eine Villa in der Nachbarschaft zu kaufen. Bekanntlich wurde der italienische Modedesigner 1997 vor seinem Domizil erschossen, weshalb das Versace Mansion heutzutage ein etwas makaberer Touristenmagnet ist.Miami Art DecoFrancesca Saraco /unsplash Deutscher „Burgermeister“ aus South Beach und Millionärs-Bootstour Kein USA-Aufenthalt darf gestaltet werden ohne den Genuss eines amerikanischen Burgers! Nach dem ausgiebigen Fußmarsch knurrt der Magen. Abhilfe schafft die Nähe zu einem besonderen Burger-Laden, der gerade für Touristen aus Deutschland interessant ist. In South Beach, also fußläufig vom Art Deco-Viertel, befindet sich der Burgermeister. Der Inhaber ist ein deutscher Wehrdienstverweigerer, der in den USA sein Glück gesucht und gefunden hat.Alexander Ringleb, ein Bochumer Selfmademan, bietet hier seine köstlichen Burgerkreationen an, die wirklich fantastisch schmecken. Üppige Hamburger in allerlei Variationen, kreativ gestaltet und facettenreich, finden sich auf einem regelmäßig wechselnden Menü. Besonders empfehlenswert ist der „Hangover Helper“, der zwischen den Buns und üblichen Toppings ein saftiges Fleischpatty, Kartoffelsticks und selbstgemachte Mayonnaise vereint. Den Gästen gefällt’s und der Laden brummt.Interessant ist der rechtliche Namensstreit, den Alexander Ringleb mit der Berliner Burgermeister Franchise austrägt, mit der er nicht verwechselt werden möchte. Im Gegenteil: Maximale Distanz ist angesagt! Es geht um die Namensrechte in den USA, die beide für sich reklamieren. Ausgang offen.Gestärkt geht es anschließend auf eine Bootstour entlang der Küste, die einen Einblick in die Welt der Schönen und Reichen Miamis bietet. P. Diddy, Ricky Martin, Gloria Estefan, Shaquille O’Neal und viele andere Prominente besitzen oder besaßen hier Villen. Wer sich an pompösen und protzigen Luxusbehausungen berauschen will, ist hier richtig.Vom Boot aus sichtet man aber auch den großen Warenumschlagshafen Miamis. Ein Kontrastprogramm mit riesigen Containerschiffen, die be- und entladen werden. Dazu natürlich immer wieder die vielen Hochhäuser, Glaspaläste, die die Ufer der Metropole säumen und in den Himmel ragen, deren Dichte mittlerweile mit Manhattan mithalten kann. Sixty Vines und Latin Food Dinner gibt es im Sixty Vines, einem schicken Restaurant in Downtown Miami, das der Gegend entsprechend in einem modernen, gläsernen Gebäude mit hohen Decken beheimatet ist. Hier ist das hervorragende Essen zweitrangig. Wie der Name schon sagt, geht es um Weingenuss. Wir wollen lokalen Wein probieren und entscheiden uns auf Anraten des Kellners für einen Chappellet Mountain Cuvée aus dem Napa Valley. Ein Traum von einem Rotwein.Warum wir bei der großen Auswahl keine Sorten aus Florida finden, sondern bei Weinen aus den USA lediglich Kalifornien und Oregon vertreten sind, erklärt uns Jennifer Haz vom Greater Miami Convention & Visitor Bureau, mit der wir uns zum Abendessen treffen. Sumpfige Böden, eine hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze im Sunshine State sind unideale Bedingungen für die meisten Rebsorten. Daher findet Weinanbau in den USA meistens an der Westküste statt.Miami: eine funkelnde Innenstadt.Derek Torsani/unsplashEin vermeintliches Manko, das eine wahre Lokalpatriotin ihrer Heimat sofort verzeiht und voller Begeisterung weiter berichtet. Die gebürtige New Yorkerin wird nicht müde, die Vorzüge Miamis aufzuzählen. Eine Rückkehr in den Big Apple ist für sie unvorstellbar. Warum auch? Der Weg geht meistens in die andere Richtung. Immer mehr New Yorker ziehen nach Florida. Miami ist längst nicht mehr nur Urlaub. Als internationales Finanzdrehkreuz gehört Big Business mittlerweile genauso zur Stadt wie der weiße Sandstrand.Aber vor allem die Diversität Miamis möchte Jennifer nicht missen. Die heimliche Hauptstadt Lateinamerikas ist ein Magnet für Touristen und Migranten aus Mittel- und Südamerika und der Karibik, was sich in der lokalen Restaurantszene widerspiegelt. Während in Kalifornien mexikanische Küche auftrumpft, sei Miami führend bei karibischen und lateinamerikanischen Einflüssen, so Jennifer. Wie recht sie doch hat. Aber dazu später mehr. Allapattah bis Wynwood – Kunst und Graffiti Kommen wir zunächst zur Kulturszene, denn auch da hat Miami eine Menge zu bieten. Das Allapattah Neighborhood kann als Miamis Museumsviertel bezeichnet werden, denn die Konzentration an Museen, Ausstellungen und Galerien ist hier besonders hoch. Zu nennen ist das Superblue, eine experimentelle und immersive Kunstausstellung, die durch Licht- und Laserinstallationen, Spiegellabyrinthe und Seifenblasenwolken führt und die Sinne verzückt.Wenn das nicht reicht, kann auf der anderen Straßenseite im direkt gegenüber befindlichen Rubell Museum der Kulturrausch fortgesetzt werden. Ein Tempel der zeitgenössischen Kunst, dessen ständige Ausstellung von Damien Hirst bis Anselm Kiefer reicht, wofür man sich getrost ein paar Stunden Zeit nehmen sollte.Wer nach so vielen Ausstellungen und Museen wieder Hunger hat, sollte das nahe gelegene Hometown Barbecue aufsuchen. In einem umgewandelten Warehouse werden hier die leckersten amerikanischen Fleischspezialitäten im Süden der USA gegrillt. Ein Muss ist das hauchzarte Brisket und dazu ein lokales La-Rubia-Bier, das im angrenzenden Wynwood-Viertel gebraut wird. Ein Hauch von Berlin und Bogotá Nach Wynwood führt die nächste Station auf diesem Miami-Kurztrip. Denn neben Allapattah trumpft auch Wynwood groß auf, wenn es um Kunst und Galerien geht. Vor allem Street-Art steht in diesem alternativen Viertel hoch im Kurs, in dem sich Graffiti-Künstler aus der ganzen Welt verewigt haben. So auch das bekannte Berliner Sprayerkollektiv „1UP“, auf dessen Werke man mehrfach stößt. Am besten fährt man die hippe Gegend auf einer Buggy-Tour in einem Golfcart ab. Von dem Fahrer und Guide Denny, einem Insider, der jedes Graffito der Stadt zu kennen scheint, erfährt man dabei interessante Details über die verschiedenen Crews und Künstler.Denny erklärt uns die Regeln der Graffiti-Welt: Respekt gibt es für Qualität und für wagemutige Standorte. Wer völlig untalentiert ist mit der Spraydose, es aber beispielsweise schafft, einen Strich auf das Weiße Haus in Washington zu malen, erntet dennoch Respekt in der Szene. In Wynwood wurde dieser Respekt größtenteils über die Qualität erarbeitet. Eine private Spray-Session im Outdoor-Museum Wynwood Walls, bei der man selbst zur Dose greifen und sich austoben kann, rundet den Besuch ab.Miami: Moderne trifft Tradition.Meric Dagli/unsplashDoch das Highlight kommt zum Schluss: ein Besuch bei Andrés Carne de Res. Die legendäre kolumbianische Restaurantkette eröffnete ihre erste Dependance in den USA an der Lincoln Road in Miami-Beach. Eine schöne Bereicherung für die ohnehin schon lebendige Restaurant- und Shoppingmeile. Neben frittierten Kochbananen und vielen anderen Spezialitäten der kolumbianischen Küche wird hier das berühmte Lomo al Trapo serviert, ein in Stoff eingewickeltes und in Salz und Oregano gegartes Rinderfilet. Eine Geschmacksexplosion sondergleichen. Das Fleisch wird übrigens am Tisch aus seinem „Stoffmantel“ geschlagen. Allein dafür lohnt die Bestellung.Mojitos werden aus Schüsseln getrunken und sind dementsprechend stattlich. Dazu kommt Latin-Live-Musik und eine Tanzfläche, die schnell überfüllt ist. Wer hier nüchtern bleibt, hat etwas falsch gemacht.Ein Stück Bogotá in Miami Beach mit ausgelassener Stimmung, und spätestens mit dem dritten Drink ist klar: Hier geht es nicht nur ums Essen, sondern um ein Lebensgefühl. Jennifer hatte also recht. In Miami erlebt man ganz Lateinamerika komprimiert.Fazit: Miami ist eine Stadt voller Leben, Kontraste und Überraschungen, die insbesondere kulinarisch voll und ganz überzeugt, vom klassischen Burger über amerikanisches BBQ, peruanische Ceviche und kubanische Sandwiches bis zu edlen kolumbianischen Filetsteaks. Für jeden ist etwas dabei. Daher definitiv eine Reise wert, wenn man dem grauen Berliner Winter entfliehen will.Eckdaten MiamiHinkommen: Seit November 2024 bis Ende April 2025 haben Reisende die Möglichkeit, zwei- bis dreimal wöchentlich mit der Fluggesellschaft Norse von Berlin nach Miami zu fliegen. Der Hinflug startet immer um 15.30 Uhr am BER und endet  um 20.10 Uhr Ortszeit in Miami. Die Flugzeit zum Miami International Airport beträgt knapp 11 Stunden.Zurück zum BER geht es um 22.15 Uhr, mit Ankunft am Folgetag um 13.25 Uhr. Die Flugzeit auf dem Rückflug zum BER beträgt 9 Stunden. Ab Mai bis Ende Oktober 2025 fliegt Norse Atlantic Reisende direkt von Berlin nach New York City und dann voraussichtlich ab November wieder nach Miami. Buchung unter: flynorse.com.Übernachten: Das The Palms Hotel & Spa in Miami Beach, Preise von etwa 430 Euro bis 650 Euro. https://www.thepalmshotel.com/ – buchbar auch über booking.com.Ausflüge: Art Deco Walking Tour. Start am Art Deco Welcome Center. https://mdpl.org/ – Millionarie’s Row Sighseeing Cruise Bootstour – www.IslandQueenCruises.com, Kunst: Superblue Museum, immersive Ausstellung – www.superblue.com, das Rubell Museum für zeitgenössische Kunst https://rubellmuseum.org/miamiEssen: Lunch beim Burgermeister in South Beach https://www.burgermeistermiami.com/, Lunch beim Hometown BBQ in Allapattah, www.hometownbbqmiami.com, Dinner oder Drinks bei Sixty Vines in Downtown Miami, https://www.sixtyvines.com, Dinner bei Andrés Carne de Res Miami auf der Lincoln Road in Miami Beach, https://andresmiami.us/.Diese Reise wurde unterstützt vom Greater Miami Convention & Visitor Bureau.Haben Sie Feedback? Schreiben Sie uns! briefe@berliner-zeitung.de

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