HomeWirtschaftNeue Studie: 95 Prozent der weltweiten Elektroauto-Batterien stammen aus China Neue Studie: 95 Prozent der weltweiten Elektroauto-Batterien stammen aus China Eine Studie des südkoreanischen Forschungszentrums SNE Research zeigt, dass chinesische Anodenmaterialien fast überall drin sind. Trumps Zollkeule bremst Südkorea.Lukas Kuite18.04.2025 11:50 UhrDer weltweit größte Batteriehersteller für Automotive CATL mit seinem Hauptsitz in Fujian. Die Europa-Zentrale liegt im deutschen Thüringen.Greg Baker/AFPDie deutschen Autobauer wollen es meistens nicht zugeben, doch die Abhängigkeit von Ostasien in der Batteriefrage wird immer eklatanter. Die vergangenen vier Bundesregierungen haben es alle versäumt, eine unabhängige Batteriezellforschung auf europäischem Boden voranzutreiben. Und die deutschen Hersteller wollten noch bis in die frühen 2020er-Jahre nicht wirklich an den E-Markt glauben.Das Ergebnis dieser Marktpolitik zeigte sich Anfang des Jahres: 78 Prozent der weltweit in Elektroautos verwendeten Batterien kommen bereits vollständig aus China, Südkorea oder Japan. Und nun zeigt eine neue Studie des südkoreanischen Forschungszentrums SNE Research, dass die Abhängigkeit von chinesischer Akkuenergie noch viel größer sein könnte als gedacht.„Deutschland hat aufgegeben“: Chinesische Batteriehersteller profitieren von BMW-FlauteAmpel-Koalition14.02.2025„Batteriezelle ist kostenintensiv“: Neue VW-Elektroautos drohen zu scheiternEuropa07.03.2025 95 Prozent der weltweiten Anodenmaterialien für E-Autos aus China SNE Research, das Marktanalysen im Bereich grüner Technologien durchführt, veröffentlichte am Mittwoch neue Zahlen zur weltweit zugelassenen Gesamtmenge an Anodenmaterialien, die in Elektrofahrzeugen verwendet werden. Von Januar bis Februar seien es demnach mehr als 150 Tonnen gewesen. Davon seien nur 62 Tonnen auf dem Markt ohne China eingebaut worden. Der chinesische Elektroautomarkt ist der größte der Welt. Gegenüber dem Vorjahr sei der Einsatz dieser wichtigen Batterieressource um etwa 44 Prozent angestiegen, was die Marktmacht der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt noch mal unterstreicht.Die chinesischen Zulieferer ShanShan und BTR belegten in diesem Zeitraum die Plätze eins und zwei auf der Liste und sind damit führend auf dem globalen Anodenmarkt. Die beiden Unternehmen beliefern vor allem große Batteriehersteller wie CATL, BYD und LGES. Shangtai, Kaijin und Zichen verzeichneten ebenfalls große Anteile. „Betrachtet man die Marktanteile der Unternehmen nach Nationalität, so haben die chinesischen Anodenunternehmen eine überwältigende Dominanz auf dem Markt und nehmen ca. 95 Prozent des weltweiten Marktes ein“, schreiben die Autoren der Studie.China lässt VW-Elektroautos alt aussehen: Neue Batterie lädt 600 Kilometer in 10 Minuten aufVon Lukas KuiteBerlin03.12.2024 Zollprobleme halten südkoreanischen Export in Schach Die Zulieferer hätten ihre Marktdominanz gestärkt, indem sie ihre Produktion kontinuierlich ausbauten und Technologien entwickelten. Insbesondere bringt SNE Research den erhöhten Einsatz von besonders leistungsstarken Si-Anoden, wie sie in den rekordbrechenden E-Auto-Batterien von CATL & Co. eingesetzt werden, mit der verstärkten Zusammenarbeit großer Hersteller mit Zulieferern zusammen. Die südkoreanischen und japanischen Anodenhersteller schnitten nicht so gut ab. Auch der Anteil südkoreanischer Batterien im Weltmarkt hat sich etwas verkleinert, die Berliner Zeitung berichtete.Sie fluten den Markt: Hunderte Elektroauto-Batterien in einer Fabrik des chinesischen Herstellers Xinwangda in Nanjing.AFPDer Abwärtstrend beim Akku von Samsung SDI wurde den Forschern zufolge hauptsächlich durch einen Rückgang der Nachfrage nach Batterien von großen Automobilherstellern in Europa und den USA verursacht. In jüngster Zeit hätten auch Schwankungen der Rohstoffpreise und Zölle seitens der USA für viel Unsicherheit gesorgt. Bei den Hauptproduzenten von E-Auto-Batterien China, Südkorea und Japan seien höhere Risiken in der globalen Lieferkette aufgetreten. Insbesondere die Verhängung von extrem hohen Zöllen gegen China durch die USA hat zu einer Ausweitung der lokalen Produktion geführt. Südkorea und Japan sind vor allem auf den Export gen Westen angewiesen, weil China auf seine eigenen Hersteller setzt. CATL aus Fujian unangefochtener Weltmarktführer Nach wie vor klarer Marktführer bei Batteriezellen ist das chinesische Unternehmen CATL (Contemporary Amperex Technology). Allein die chinesischen Hersteller CALB, BYD und CATL halten gegenwärtig einen Weltmarktanteil von rund 63 Prozent. „Mit der laufenden Entwicklung der Branche rückt der Ausbau lokaler Produktionskapazitäten zunehmend in den Fokus“, sagte Caspar Spinnen, CATL-Sprecher in Deutschland, im Februar der Berliner Zeitung.China, Südkorea und Japan dominieren den weltweiten Batteriemarkt für Elektrofahrzeuge.Grafik: BLZ. Quelle: Global Monthly EV and Battery Monthly Tracker, Januar 2025, SNE ResearchCATL hat seine Europa-Zentrale in Thüringen und baut auch ein weiteres Werk in Ungarn auf. Beim Batteriehersteller setze man auf seinen innovationsgetriebenen Ansatz und die „enge Zusammenarbeit“ mit langjährigen Partnern. „Durch technologische Fortschritte und gezielte Investitionen setzen wir unsere Bestrebungen für nachhaltige Mobilität fort.“Gleichzeitig verkaufen die deutschen Automobilhersteller ihre Elektroautos nicht. Eine eigene marktfähige Batterieproduktion ist nicht existent. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte es mit dem schwedischen Pleite-Hersteller Northvolt probiert – Volkswagen, BMW und Mercedes hatten ihre Ziele für ihre eigenen Batteriefabriken in Salzgitter, Kaiserslautern und Debrecen (Ungarn) drastisch nach unten gesenkt. VW stellte Anfang des Jahres seine neue Günstig-Sparte ID4Every1 vor.Anders als bei den bereits verwendeten Batterien von CATL, aus denen VW gerne mal ein Geheimnis macht, geht der deutsche Konzern mit dem Hersteller seiner Software in die Öffentlichkeit. Erstmals soll die neue „Software-Architektur aus der Partnerschaft mit dem US-Hersteller Rivian“ zum Einsatz kommen, so heißt es in der Pressemitteilung. Mit dieser Software verspricht sich VW eine höhere Akzeptanz bei den Kunden.Haben Sie Feedback? Schreiben Sie uns! briefe@berliner-zeitung.de Lesen Sie mehr zum Thema WirtschaftChinaJapanSüdkoreaAutoElektroautoE-AutoOstasien