HomeChinaNeue Ära für die katholische Kirche bricht an: Wer folgt auf Papst Franziskus? Neue Ära für die katholische Kirche bricht an: Wer folgt auf Papst Franziskus? Papst Franziskus ist tot – nun beginnt die Suche nach einem Nachfolger. Mehrere Kardinäle gelten als mögliche Favoriten – doch wer könnte die katholische Kirche führen? Ein Überblick.Katerina Alexandridi21.04.2025 13:00 UhrDer Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin (M). Könnte er nach dem Tod des Papstes Franziskus der nächste Pontifex werden?Gregorio Biorgia/APNach dem Tod von Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren herrscht unter Experten vor allem in einem Punkt Einigkeit: Wer sein Nachfolger wird, lässt sich nur schwer vorhersagen. „Niemand weiß es – niemand hatte ja erwartet, dass sie Franziskus wählen würden“, sagte James Kelly, Katholizismus-Experte an der Durham University, gegenüber Sky News mit Blick auf das Konklave, die Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle.Doch wer könnte das Erbe des Papstes antreten – und die katholische Kirche in eine neue Ära führen? Die Welt blickt gespannt nach Rom, wo bald das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes zusammentritt. Hier sind einige der meistgenannten Namen, die als potenzielle Nachfolger gehandelt werden. Kardinal Pietro Parolin (Italien) Der derzeitige Staatssekretär des Vatikans hat als erfahrener Diplomat und Verhandlungsführer in internationalen Krisen Anerkennung erlangt. Seine Kenntnisse der vatikanischen Bürokratie und seine Rolle, insbesondere im Umgang mit Ländern wie den USA und China, machen ihn zu einem stabilen und pragmatischen Kandidaten. Als möglicher Papst könnte er die katholische Kirche in geopolitisch turbulenten Zeiten gut führen. Allerdings könnte Parolins enge Verstrickung in die vatikanischen Machtstrukturen die Vorstellung einer Erneuerung, die viele wünschen, beeinträchtigen. Kardinal Matteo Zuppi (Italien) Der Erzbischof von Bologna gilt aufgrund seiner gemäßigten Haltung und seiner diplomatischen Fähigkeiten als ein potenzieller Kandidat. Zuppi hat sich als Brückenbauer zwischen verschiedenen Kirchenströmungen und als führende Figur im sozialen Bereich einen Namen gemacht. Der 69-Jährige wurde 2019 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt und seither auf mehrere internationale Missionen entsandt. So reiste er unter anderem zu einer Friedensmission in die Ukraine, wo er Präsident Wolodymyr Selenskyj traf, hatte jedoch auf eine Russland-Reise verzichtet.Kardinal Matteo ZuppiAndrew Medichini/dpa Kardinal Luis Antonio Tagle (Philippinen) Tagle wäre als siebter philippinischer Kardinal der erste asiatische Papst in der Geschichte der katholischen Kirche. Der 67-Jährige gilt als eher linksgerichtet, ähnlich wie Papst Franziskus. Er hat sich wiederholt kritisch zur Haltung und Sprache der Kirche gegenüber homosexuellen Menschen, alleinerziehenden Müttern sowie geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken geäußert. Bereits 2015 sagte er: „Die harten Worte, die früher gegenüber Homosexuellen, geschiedenen, getrenntlebenden und unverheirateten Müttern verwendet wurden, waren sehr scharf. Viele dieser Menschen wurden gebrandmarkt – das führte zu ihrer Ausgrenzung aus der Gesellschaft.“Kardinal Luis TagleAlessandra Tarantino/dpa Kardinal Peter Erdö (Ungarn) Der ungarische Gelehrte und Intellektuelle gilt als Parolins größter Herausforderer. Er gilt als konservativer als Franziskus und hat sich beispielsweise gegen die Praxis ausgesprochen, dass geschiedene oder wiederverheiratete Katholiken die Heilige Kommunion empfangen, weil er an die Unauflöslichkeit der Ehe glaubt. Er wird immer noch als eine mögliche „Konsenswahl“ für das Konklave angesehen. Kardinal Peter Turkson (Ghana) Der 76-Jährige aus Ghana gilt als charismatischer Gelehrter mit sanftem Auftreten und ist in mehreren Sprachen bibelfest. Seit Jahren wird er als vielversprechender Kandidat für das Papstamt gehandelt. Seine progressiven Ansichten zu Themen wie Homosexualität, Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit stoßen jedoch auf Widerstand – sowohl bei konservativen Kardinälen im Vatikan als auch bei Bischöfen in seinem Heimatland. Obwohl die Idee eines afrikanischen Papstes angesichts des Wachstums der Kirche auf dem Kontinent auf viel Zustimmung stößt, wird Turkson nicht als Kandidat wahrgenommen, der die weltweite Kirche wirklich einen könnte.Sedisvakanz und Konklave: So geht es jetzt nach dem Tod von Papst Franziskus weiterVon Julia HaakPolitikvor 2 Std. Lesen Sie mehr zum Thema ChinaPapst FranziskusKatholische KircheVatikanItalienSky NewsNewsRom