Literarischer Erdbeben: Annett Gröschner und ihr epischer Blick auf das Jahrhundertleben
Ein paar Schritte von Annett Gröschner's Schreibhöhle entfernt ragt ein monströser Kran empor, ein Überbleibsel aus der Ära des Transformatorenwerks Oberspree, den ihre Heldin im Roman „Schwebende Lasten“ dirigiert. Das Werk spinnt die Saga einer Frau, die sich durch ein Jahrhundert windet: Vom Ersten Weltkrieg über den Verlust ihres Blumenimperiums in der Nazizeit bis hin zur Verschüttung im Zweiten Weltkrieg und ihrem Aufstieg als Kranmeisterin in der DDR. Denn damals galt: „Nur in Männerdomänen gab's für Frauen den dicken Lohn.“