HomeNewsKanada sichert sich Australiens „größten Verteidigungsexport“ Radarsystem JORN für die Arktis – vor den USA USA zuvorgekommen: Kanada sichert sich Australiens „größten Verteidigungsexport“ für die Arktis Monatelang hatten hochrangige Beamte über den Export der fortschrittlichen Militärtechnologie an die USA diskutiert – nun sichert sich Kanada den Zuschlag.Sophie Barkey19.03.2025 15:08 UhrNunavut, Kanada: Premierminister Mark Carney macht eine Ankündigung bei den kanadischen Streitkräften.Sean Kilpatrick/imagoInmitten der wachsenden Spannungen mit den USA hat Kanada den Kauf einer fortschrittlichen Militärtechnologie von Australien für die Verteidigung und Überwachung der kanadischen Arktis angekündigt. Monatelang hatten hochrangige Beamte zuvor laut dem australischen Sender ABC über den Export der Radartechnologie Jindalee Over-the-Horizon (JORN) in die Vereinigten Staaten diskutiert, doch Kanada sah nun offenbar seine Chance gekommen und griff vorher zu.Der kanadische Premierminister Mark Carney kündigte den Kauf der Technik am Dienstag bei einem Besuch im nordkanadischen Nunavut an. „Heute gebe ich bekannt, dass unsere Regierung mit unserem langjährigen Verteidigungs- und Sicherheitspartner Australien zusammenarbeiten wird, um ein neues militärisches Radarsystem mit großer Reichweite über dem Horizont zu bauen“, sagte er. „Es wird Kanada in die Lage versetzen, sowohl Luft- als auch Seebedrohungen über unserer Arktis schneller und aus größerer Entfernung zu erkennen und darauf zu reagieren. Es wird vor allem für die Sicherheit aller Kanadier sorgen.“Im Gegensatz zu herkömmlichen Radargeräten, die durch die Sichtlinie begrenzt sind, haben australische Wissenschaftler JORN so konzipiert, dass es ein Hochfrequenz-Funksignal in Richtung der Ionosphäre über der Erdoberfläche abstrahlt, die das Signal dann nach unten bricht, um ein Ziel zu beleuchten. Das Echo des Ziels wandert dann auf einem ähnlichen Weg zurück zu einem separaten Empfangsort, wo die empfangenen Daten zu Echtzeit-Tracking-Informationen verarbeitet werden. Beziehungen zwischen Kanada und USA angespannt Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump waren die Beziehungen zwischen Kanada und den USA, aber auch Australien, zuletzt angespannter. So bekundete Trump Interesse daran, Kanada als 51. Bundesstaat in die USA aufzunehmen und erließ hohe Zölle gegen das Nachbarland. Gleichzeitig erhöhte die Trump-Regierung den Druck auf Kanada, um seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Das neue System soll nun auch das North American Aerospace Defense Command (NORAD) unterstützen, das potenzielle Bedrohungen auf dem gesamten Kontinent überwacht.Angesichts der jüngsten Zollerhebungen der Vereinigten Staaten gegen andere Länder sagte der australische Premierminister Anthony Albanese, dass es auch für Australien gut sei, seine Handelsbeziehungen zu „diversifizieren“. Kanada sei dabei ein wichtiger Partner.Zweifel an dem Deal mit den USA sind dem ABC-Bericht zufolge zudem angesichts der massiven Kampagne zur Kürzung der US-Staatsausgaben durch Elon Musks Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) aufgekommen. DOGE hatte zuletzt auch die Ausgaben des US-Verteidigungsministeriums Pentagon infrage gestellt.Nach Trump-Drohungen und Zöllen: So viele Kanadier würden der EU beitretenGeopolitik13.03.2025Zölle und Migration: Der Trump-Schock trifft BerlinBerlinheute Lesen Sie mehr zum Thema NewsInternationalesAuslandDonald TrumpUS-Wahl 2024KanadaAustralienArktis

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