FußballDeutschland Giulia Gwinn neue Kapitänin der DFB-Frauen Stefan Nestler mit dpa, sid18.02.202518. Februar 2025Bundestrainer Christian Wück hat Giulia Gwinn zur Nachfolgerin von Alexandra Popp als Kapitänin der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen ernannt. Überraschend kommt die Personalie nicht.https://p.dw.com/p/4qg65Giulia Gwinn gehört zu den Schlüsselspielerinnen im DFB-TeamBild: Noah Wedel/picture allianceAnzeige“Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, und es erfüllt mich mit unglaublichem Stolz, Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft zu sein“, sagte Giulia Gwinn, nachdem Bundestrainer Christian Wück die Verteidigerin des deutschen Meisters FC Bayern München auch offiziell zur Nachfolgerin von Alexandra Popp ernannt hatte. Nach dem Rücktritt der Torjägerin im vergangenen Oktober hatte Gewinn bereits übergangsweise die Kapitänsbinde der DFB-Frauen getragen. „Giulia ist eine absolute Leistungsträgerin. Sie ist meinungsstark und eine Persönlichkeit, die auf und neben dem Platz vorangeht“, sagte Wück. „Unsere Wertschätzung für sie ist sehr, sehr hoch.“ Als Stellvertreterin Gwinns berief der Bundestrainer Mittelfeldspielerin Janina Minge vom VfL Wolfsburg. „Ich bin überzeugt, dass wir mit den beiden eine gute Wahl getroffen haben“, befand DFB-Sportdirektorin Nia Künzer. Am Freitag (21. Februar) starten die DFB-Frauen mit dem Auswärtsspiel in Breda gegen die Niederlande in die Nations League. Am Dienstag kommender Woche (25. Februar) steht für die deutschen Fußballerinnen die zweite Partie in dem Wettbewerb an: in Nürnberg gegen Österreich. Mit den beiden Duellen will sich das DFB-Team vor allem auf die im Sommer anstehende Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) vorbereiten. Auch in den sozialen Medien populär Als regelmäßige Elfmeterschützin hat Gwinn bereits gezeigt, dass sie bereit ist, Verantwortung für die Nationalmannschaft zu übernehmen. Auch abseits des Fußballplatzes scheut sich die 25-Jährige nicht vor klaren Worten. Fußballvereine seien Orte der Begegnung, wo auch „gelehrt wird, dass es ganz klare Grenzen der Meinungsfreiheit geben sollte, gerade in Bezug auf Rassismus, auf Antisemitismus, Sexismus oder jegliche Form von Diskriminierung“, sagte Gwinn bei einer DFB-Veranstaltung im vergangenen Oktober. „Sie ist für junge Spielerinnen eine Gesprächsperson, die neben dem Platz auf die Leute zugeht, die Probleme angeht und auch lösen will“, lobte Lena Oberdorf ihre Kollegin in der Nationalmannschaft und beim FC Bayern. Nicht nur im Fußball ist Gwinn extrem populär. Auf Instagram, wo sie einen Mix aus Mode, Sport und Lifestyle präsentiert, hat sie 630.000 Follower. „Mich stört es, wenn man mich als Influencerin darstellt, denn so sehe ich mich nicht“, stellt die Fußballerin klar. Zwei Kreuzbandrisse überstanden In bislang 57 Länderspielen für Deutschland erzielte Gwinn 14 Tore. Ihr Debüt gab die technisch versierte Verteidigerin im November 2017 bei einem Testspiel gegen Frankreich. Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich wurde sie als beste junge Spielerin des Turniers ausgezeichnet. 2022 wurde sie mit den DFB-Frauen bei der EM in England Vize-Europameisterin. Sicher vom Punkt: Gwinn verwandelt im „kleinen“ Olympia-Finale um Bronze den Elfmeter zum 1:0-Endstand gegen SpanienBild: Marcus Brandt/dpa/picture alliance Zweimal, im September 2020 und Oktober 2022, zog sich Gwinn Kreuzbandrisse zu und musste monatelang aussetzen. Deshalb verpasste sie 2023 die WM in Australien und Neuseeland, wo sie im DFB-Team schmerzhaft vermisst wurde. Gwinn kämpfte sich zurück. Bei den Olympischen Spielen 2024 von Paris erzielte sie im Spiel um Bronze gegen Weltmeister Spanien den Siegtreffer zum 1:0 – mit einem sicher verwandelten Elfmeter. Stefan Nestler Redakteur und ReporterSchicken Sie uns Ihr Feedback!Ihr FeedbackAnzeige