HomeRatgeberDurchbruch in der Behandlung von Alzheimer: EU lässt neues Medikament zu Durchbruch in der Behandlung von Alzheimer: EU lässt neues Medikament zu Lecanemab setzt als erste Alzheimer-Arznei bei den Mechanismen der Erkrankung an. Die wichtigsten Informationen im Überblick.Christian Schwager15.04.2025 15:14 UhrMit PET erstellte Abbildung zweier Gehirne – im gesunden Zustand (l.) und mit Alzheimer-Krankheit.Lutz Kracht/MPI/dpaIn Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz-Erkrankung. Die meisten, geschätzte 1,2 Millionen, haben Alzheimer. Und wiederum ein Teil der Betroffenen kann jetzt hoffen. Die Europäische Kommission hat den Antikörper Lecanemab zur Behandlung der häufigsten neurodegenerativen Erkrankung zugelassen. Erstmals steht damit eine Alzheimer-Therapie bereit, die auf zugrundeliegende Mechanismen abzielt. Lecanemab geht gegen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn vor.Der Antikörper ist allerdings nur für Patienten im Frühstadium gedacht. Somit kommt nur eine kleine Gruppe von Patienten in den Genuss der Therapie: etwa jeder 60. Die Behandlung führt dazu, dass die Erkrankung ein wenig langsamer fortschreitet. Die Zulassung erfolgte auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) vom November vergangenen Jahres. Die EU-Kommission kam währenddessen zu dem Schluss, dass für den in Betracht kommenden Personenkreis die Vorteile des Medikaments etwaige Risiken überwiegen.Ins Berghain zur Behandlung: Hilft Techno-Musik gegen Parkinson?Berlin12.04.2025Kampf gegen Krebs: Wissenschaftlern aus Barcelona gelingt ein DurchbruchTechnologie10.04.2025 Alzheimer bleibt unheilbar Alzheimer bleibt weiterhin unheilbar. Der Verfallsprozess lässt sich bisher nicht aufhalten. Entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie war die Veränderung der kognitiven und funktionellen Symptome nach 18 Monaten, die anhand einer von 0 bis 18 reichenden Demenzbewertungsskala gemessen wurde, wie es von der EMA hieß. Mit Lecanemab behandelte Patienten wiesen im Mittel einen etwas geringeren Anstieg des Wertes auf (1,22 gegenüber 1,75).Bis das Medikament Patienten zugutekommt, wird noch etwas Zeit vergehen. Die Hersteller müssen Produktinformationen und Schulungen für Ärzte erstellen. Außerdem ist ein sogenanntes Beobachtungsregister anzulegen. Das Antigen wird alle zwei Wochen intravenös verabreicht.Lanecemap soll nur für diejenigen Alzheimer-Patienten verwendet werden, die eine oder keine Kopie von einer Form des Gens für das Protein Apolipoprotein E haben. Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit für bestimmte schwerwiegende Nebenwirkungen geringer als bei Menschen mit zwei ApoE4-Kopien. Zu den Komplikationen gehören unter anderem Hirnblutungen.Wie teuer Lecanemab für Patienten in Europa sein wird, ist noch nicht bekannt. Schätzungen zufolge könnte die Therapie jährlich zwischen 6.000 und 8.000 Euro kosten. Lesen Sie mehr zum Thema RatgeberEUEuropäische KommissionEMAGesundheit & WohlbefindenDemenzMedikament