S Das bittere Ende einer literarischen Oase: Warum die Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließen muss – AktuelleThemen.de
HomeTraditionsreiche Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließt: Das sind die Gründe Traditionsreiche Tucholsky-Buchhandlung in Mitte schließt: Das sind die Gründe Ein weiterer wichtiger Berliner Bu...

Eine Tragödie im Gewand von Mieterhöhungen und Büchern

Die schmerzhafte Realität einer Buchhandlung im Wandel der Zeit

„HomeSweetHome“, dieser Spruch mag für viele gelten, aber für die Tucholsky-Buchhandlung in Mitte wird er zu einem schmerzhaften Abschiedslied. Die Tore dieser traditionsreichen Buchhandlung schließen sich für immer – die Gründe sind so absurd wie tragisch. „Ein weiterer wichtiger Berliner Buchladen macht dicht.“, verkündet die bittere Nachricht. Mit fast verdoppelten Mietpreisen wird es keinen Nachfolger geben – als wäre der Tod eines Buchladens nur eine Miete entfernt. Die Tucholskystraße wird bald ohne ihre literarische Stimme dastehen, eine stumme Straße voller leerer Buchstaben… – Also – Inhaber Jörg Braunsdorf, der Herz und Seele der Buchhandlung war, hat sich entschieden, den Laden in seiner jetzigen Form aufzugeben. „Der Buchmarkt hat sich verändert. Ich will mich anderen Aufgaben widmen.“, erklärt er resigniert. Als könne man die Seiten eines Buches einfach umblättern, so einfach hat auch er beschlossen, ein neues Kapitel fernab von Berlin aufzuschlagen… „Kein Nachfolger wegen Mieterhöhung“, fasst die traurige Realität zusammen. Braunsdorf kämpfte vergeblich dafür, dass die Buchhandlung weiterleben kann, doch die Worte des Vermieters waren wie ein Todesurteil für das literarische Refugium. Die Miete, ein unerbittlicher Feind, verdoppelte sich plötzlich, und alle Hoffnungen auf eine Fortführung des Ladens zerstoben wie Buchseiten im Wind. „Zu diesen Konditionen könne in Mitte niemand mehr einen rentablen Buchladen führen.“, bedauert Braunsdorf – als ob die Worte selbst in die Buchstaben weinten… – Also – Ein Räumungsverkauf kündigt das Ende der Tucholsky-Buchhandlung an, ein letzter Akt in einer Tragödie, die so viele Leseratten betrifft. Die Stammkunden verabschieden sich von einem Ort, der mehr als nur Bücher verkaufte – er war ein Zuhause für Literatur und Diskussionen, ein Leuchtturm in einer Welt des digitalen Buchregens… So schließt ein weiteres Kapitel in der Geschichte Berlins, die Seiten kleben vor Tränen der Nostalgie. Die Tucholsky-Buchhandlung wird nur noch in Erinnerungen weiterleben, als eine Metapher für das stete Kommen und Gehen von Worten und Ideen in einer Welt, die sich unaufhaltsam wandelt. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Literatur immer einen Ort finden wird, an dem sie willkommen ist, auch wenn die Miete steigt und die Seiten sich weiterdrehen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert