HomeDonald TrumpChina kontert US-Zölle: Gemeinsam mit Südost- und Zentralasien gegen Trump China kontert US-Zölle: Gemeinsam mit Südost- und Zentralasien gegen Trump Mit Allianzen von Vietnam bis Kasachstan antwortet China auf Trumps Zölle – und bringt sich als Stabilitätsanker in einer fragmentierten Weltwirtschaft in Stellung.Nicolas Butylin15.04.2025 15:55 UhrChinas Staatschef Xi Jinping wird in den kommenden Tagen durch Südostasien reisen. Aktuell befindet sich der chinesische Präsident in Vietnam.Xie Hunachi/imagoDie Spannungen zwischen den USA und China haben sich in den vergangenen Wochen dramatisch verschärft. So kündigte US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf Halbleiter an – ein Bereich, in dem allen voran China ein unverzichtbarer Akteur ist. Eine mögliche Folge: Massive Preissteigerungen bei Elektronikprodukten, die überwiegend im Reich der Mitte produziert werden.Trump hat zwar die Mehrheit der angekündigten Zollaufschläge vorerst für 90 Tage ausgesetzt – allerdings nicht gegenüber China. Für chinesische Produkte gilt weiterhin ein Sonderzollsatz von 145 Prozent. Peking reagierte mit Gegenzöllen in Höhe von 125 Prozent auf US-Waren.Zudem geht China in die diplomatische Offensive. In der aktuell wirtschaftspolitisch angespannten Atmosphäre sucht Staatschef Xi Jinping den Schulterschluss mit südostasiatischen Verbündeten Pekings: Vietnam, Malaysia und Kambodscha. Während Trump Chinesen und Vietnamesen „Abzocke“ vorwirft, sucht Präsident Xi die Nähe zu den regionalen Nachbarn. Xi: „Eine Zoll- und Handelskriegslogik kennt keinen Sieger“ Xis Reisediplomatie bezweckt vor allem eine strategische Neuordnung der Lieferketten abseits der Vereinigten Staaten. Ziel Pekings ist, stabile Produktionsnetzwerke zu sichern und wirtschaftliche Abhängigkeiten von amerikanischen Märkten zu verringern. „Eine Zoll- und Handelskriegslogik kennt keinen Sieger“, mahnte Xi in einem Gastbeitrag für eine vietnamesische Zeitung im Vorfeld seiner Reise nach Hanoi. Sein Appell: Protektionismus gefährdet nicht nur Wachstum, sondern auch das Vertrauen in globale Märkte.So clever hat China reagiert: Wie Peking Trumps Zoll-Politik spektakulär scheitern ließInternationales13.04.2025So trotzig hat China noch nie reagiert – wie ein Experte Trumps Zollschock kontertNewsgesternDiese Haltung wird in Peking zunehmend offensiv vertreten. Der stellvertretende Leiter der chinesischen Zollbehörde, Wang Lingjun, verurteilte die „missbräuchliche Anwendung von Zöllen durch die USA“ als schädlich für die Weltwirtschaft. Die chinesische Regierung sehe sich daher in der Pflicht, mit gleichgesinnten Staaten eine Allianz für freie, regelbasierte Weltmärkte zu schmieden. Dabei sei China bereit, seine Position als eine der größten Exportnationen einzubringen, um neue, multilaterale Wirtschaftsbeziehungen zu formen.Also weg vom Konsum westlicher Waren, hin zu einer Stärkung des Binnenmarkts und alternativer Handelspartner? Ein entscheidender Teil der chinesischen Strategie ist auch die zunehmende wirtschaftliche Annäherung an die zentralasiatischen Staaten entlang der „Neuen Seidenstraße“. Seit dem Start der Belt-and-Road-Initiative (BRI) sind die fünf postsowjetischen Staaten ein zentraler Baustein in Pekings geopolitischem Kalkül. Vor allem Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan sind nicht nur Transitknoten für Infrastrukturprojekte, sondern gewinnen zunehmend an Bedeutung als direkte Handelspartner.Für China bedeutet die Intensivierung dieser Beziehungen weit mehr als reine Logistik. Zentralasien bietet einen Zugang zu Energiequellen, Absatzmärkten und vor allem politischen Partnern, die weniger abhängig von den USA sind. In einer Phase wachsender globaler Unsicherheit und Fragmentierung rechnet Peking mit einem strategischen Vorteil gegenüber Washington. China erhofft sich somit, gemeinsam mit den Südost- und Zentralasiaten Alternativen zu westlich dominierten Lieferketten aufzubauen – etwa durch gemeinsame Industrieparks, Eisenbahnverbindungen oder Investitionen in digitale Infrastruktur.Generation Z in China: Wie junge Chinesen den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft verändernVon Jiawen RuanInternationales12.04.2025 Nach US-Zöllen: China will Kooperation mit Kasachstan vertiefen Gleichzeitig stärkt Peking durch gezielte wirtschaftliche Kooperation auch seine politische Präsenz in der Region. Im Rahmen von Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) oder bilateralen Handelsabkommen versucht China, verbindliche Strukturen mit Astana, Taschkent oder Bischkek zu etablieren und sich als eine Art Stabilitätsanker in volatilen Zeiten zu positionieren.Während also die US-Regierung den Druck auf China zunächst weiter erhöht, arbeitet Peking an einem Plan B. Ob sich der Schulterschluss mit den südost- und zentralasiatischen Partnern als Gamechanger im globalen Handelsgefüge entpuppen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Lesen Sie mehr zum Thema Donald TrumpChinaMittePekingXi JinpingVietnamKasachstanMalaysiaAllianzKambodscha