S BVG: Verdi droht weiter mit unbefristetem Streik ab März 2025 – AktuelleThemen.de

HomeBerlinBVG: Verdi droht weiter mit unbefristetem Streik ab März 2025 Streit um höhere Löhne  bei der BVG: Die Zeichen stehen weiter auf Streik Nach dem Anschlag auf eine Verdi-Demo in München verschiebt die Gewerkschaft die Entscheidung über den nächsten Ausstand. Am Streikwillen ändert das nichts.Peter Neumann14.02.2025 14:32 UhrDer zweite Warnstreik während dieses Tarifkonflikts: Am 10. Februar demonstrieren Mitarbeiter der BVG vor der Hauptverwaltung des Landesunternehmens in der Holzmarktstraße in Mitte.Thomas Meyer/OstkreuzDer Anschlag in München wirkt sich auf den Zeitplan im Streit um höhere Löhne und Gehälter bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aus. Nachdem ein afghanischer Asylbewerber mit einem Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi gefahren ist und mindestens 30 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt hat, verschiebt Verdi in Berlin ein geplantes Treffen der Tarifkommission. Ursprünglich wollte das Gremium an diesem Freitag entscheiden, wie es im Konflikt bei der BVG weitergeht. Nun kommt es erst am Montag zusammen, hieß es. Die Zeichen stehen unverändert auf Streik.Erneut lautet die Frage: „Wollt ihr das Angebot des Arbeitgebers annehmen, oder seid ihr bereit, für die Durchsetzung unserer Forderungen den Druck durch Streiks zu erhöhen?“ Seit Mittwoch sind Gewerkschafter dabei, die Meinung der BVG-Belegschaft einzuholen. Ursprünglich sollte die Rückkopplung an diesem Freitagmittag enden. Doch nach dem Anschlag in München hat Verdi die Frist nun bis Montag, 12 Uhr, verlängert. Man wolle der „Trauer und Unterstützung der verletzten Kolleg:innen Raum geben“, hieß es.München nach dem Anschlag: Mitglieder der Gewerkschaft Verdi gedenken am Tatort der Opfer.Andreas Stroh/imagoAm Trend, der sich schon früh abzeichnete, dürfte dies aber nichts ändern. Er habe keinen einzigen Kollegen getroffen, der votiert habe, das Angebot der Arbeitgeberseite anzunehmen, sagt Manuel von Stubenrauch, Vertrauensmann und Mitglied der Verdi-Tarifkommission, am Freitag. Vor dem zweiten Streik am 10. Februar hätten sich 98,6 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, erneut die Arbeit niederzulegen. „Das wird diesmal sicher getoppt“, erwartet der Straßenbahnfahrer.„Das geht überhaupt nicht. Ein Schlag ins Gesicht“: So hätten viele BVG-Mitarbeiter reagiert, berichtet Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Zwar sei der Vorstand der Gewerkschaft entgegengekommen, was die Struktur eines neuen Entgelt-Tarifvertrags anbelangt. So wolle der Arbeitgeber allen BVG-Mitarbeitern einen Festbetrag als Lohnerhöhung anbieten – das ist eine wichtige Forderung im Verdi-Wunschkatalog. Auch bei den Themen Zulagen und 13. Monatsgehalt habe er sich bewegt. „Doch was die Höhe anbelangt, sind wir immer noch weit auseinander“, sagt Arndt. Vier Jahre oder zwölf Monate? „Die Laufzeit ist das größte Problem“ Wie berichtet schlägt die BVG vor, dass jeder der rund 16.600 Beschäftigten im landeseigenen BVG-Konzern rückwirkend ab Januar dieses Jahres 225 Euro mehr pro Monat bekommt. In den kommenden drei Jahren sollen die Löhne um jeweils 2,5 Prozent steigen. Verdi hat errechnet, was das konkret bedeuten würde. So würde ein Fahrer in der Entgeltgruppe 5.3, der heute einen Grundlohn (ohne Zulagen) von 2806 Euro brutto pro Monat bekommt, nach vier Steigerungen 2028 monatlich 3264,19 Euro erhalten.Verdi stellt Ultimatum: Gewerkschaft droht mit unbefristetem BVG-StreikVon Peter NeumannBerlin10.02.2025In der Höhe bleibt das Angebot „weit hinter unseren Forderungen zurück“, bekräftigt der U-Bahner Sven Globig, der ebenfalls der Tarifkommission angehört. Verdi verlangt einen Aufschlag von pauschal 750 Euro pro Monat und höhere Steigerungen bei den Zulagen. „In der Frage der Laufzeit gibt es keinerlei Bewegung“, so Globig weiter. Verdi will, dass nach zwölf Monaten erneut verhandelt wird. Die BVG möchte dagegen einen vierjährigen Tarifvertrag, der bis 2028 gilt. „Die Laufzeit ist das größte Problem“, sagt von Stubenrauch. Befürchtet wird, dass die Inflation die Zuwächse bald wieder auffrisst. Verdi droht mit unbefristetem Streik bei der BVG ab März 2025 Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den 26. Februar und den 21. März terminiert. Bislang gab es zwei Warnstreiks am 27. Januar und 10. Februar, die U-Bahnen, Straßenbahn und einen großen Teil der Busse in Berlin jeweils 24 Stunden lang lahmlegten. Die Gewerkschaft droht damit, dass sie eine Urabstimmung über einen unbefristeten Erzwingungsstreik einleitet, wenn die Arbeitgeberseite nicht bis zum 21. März ein akzeptables Angebot unterbreitet. Seit Montag läuft ihr Ultimatum.Streik bei der BVG: Warum die CDU die Verdi-Forderungen für unrealistisch hältVon Peter NeumannLandespolitik15.01.2025Verhandlungsführer Arndt schließt nicht aus, dass bis dahin weitere Warnstreiks bei der BVG folgen. „Unser 40-Tage-Ultimatum bedeutet nicht, dass es bis zur fünften Runde keine weiteren Arbeitsniederlegungen geben wird“, betonte er. Die Tarifkommission werde am Montag ab 15 Uhr beraten, ob erneut gestreikt wird – und wie lange.Nützt es der BVG, wenn Busse und Bahnen stillstehen? Ein Branchenexperte bejaht diese Frage. Erfahrung zeigten, dass längere Streiks das wirtschaftliche Ergebnis eines öffentlichen Unternehmens verbessern können, sagte er der Berliner Zeitung.„Bei der BVG ist die Party vorbei“: Für die Berliner wird es ungemütlichVon Peter NeumannVerkehr28.01.2025„Die Lohnkosten übernimmt bei einem Streik die Gewerkschaft“, rief er in Erinnerung. Sie zahlt ihren Mitgliedern Streikgeld, um den Ausfall zumindest teilweise zu ersetzen. Wenn der Betrieb stillsteht, fielen auch keine Betriebskosten an – etwa Ausgaben für Dieselkraftstoff, Reifen, Fahrstrom oder Instandhaltung. Ein großer Teil der Erträge, etwa Einnahmen aus Zeitkartenverträgen oder Zuschüsse, fließen dagegen weiter in die Kasse, so der Experte. Ein Posten fehlt aber in dieser Rechnung: der Ärger der Fahrgäste.Die BVG lenkt derweil den Blick auf andere Themen. „Wir haben für Fahrgäste und Berlin eine Verantwortung“, hieß es dort am Freitag. „Massive Ausfälle haben nachhaltige Auswirkungen auf das System und die Fahrgäste und damit auch auf das Unternehmen. Vermeintlich entfallende Kosten stehen mittelfristige Positionen mit noch nicht absehbaren Auswirkungen gegenüber, wie beispielsweise Verzögerungen bei Einstellungs- und Planungsprozessen. Klar ist: Wir wollen Lösungen am Verhandlungstisch.“ Lesen Sie mehr zum Thema BerlinVerkehrInflationBVGAutoMünchenMobilität & InfrastrukturVereinte DienstleistungsgewerkschaftKonfliktWarnstreik

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