HomeBerlinBerlin trauert um AnNa R.: So gemein wurde die Rosenstolz-Sängerin einst ausgebuht Berlin trauert um AnNa R.: So gemein wurde die Rosenstolz-Sängerin einst ausgebuht Berlin vermisst AnNa R. – doch nicht immer war die Welt so nett zu ihr. Die Musikschule Friedrichshain wollte sie nicht. Nicht mal Whitney Houston konnte helfen.Stefan Hochgesand19.03.2025 13:55 UhrSängerin AnNa R. (1969–2025) auf Schloss Neuhardenberg, bei einem Konzert im Jahre 2022Patrick Pleul/dpaEs ging nicht gut los bei AnNa R. mit der Musik – oder Andrea Rosenbaum, wie sie damals noch hieß. Whitney Houston hätte helfen sollen, hat sie aber nicht: Mit einem Lied von ihr bewarb sich die 1969 geborene Ost-Berlinerin einst an der Musikschule Friedrichshain. Hier wurden zu DDR-Zeiten die Lizenzen für Berufsmusiker vergeben. Doch AnNa R. fiel durch die Zulassungsprüfung.Sie machte aber trotzdem weiter. Und auch daran zeigte sich, was für eine Kämpferin sie war. Sie ließ sich zur Chemielaborantin ausbilden, doch blieb sie der Musik treu: Ungelernt jobbte sie als Musikalienhändlerin – und nahm weiterhin Gesangsunterricht. Nach der Wende lernte sie ihren späteren Rosenstolz-Partner und -Keyboarder Peter Plate kennen. Ein Dreamteam, wie man meinen sollte. Doch es kam erst mal alles anders.Rosenstolz-Sängerin AnNa R. ist tot: Das war ihr letzter Auftritt in BerlinKultur17.03.2025Peter Plate und Ulf Leo Sommer über „Romeo und Julia“-Musical: „Uns liefen die Tränen“Russland12.03.2023Bereits bei einem ihrer allerersten Auftritte wurden Rosenstolz verschmäht. 1992 im SchwuZ (kurz für: Schwulenzentrum). Damals noch an der Neuköllner Hasenheide, vor dem Umzug an den Mehringdamm und schließlich an den Rollberg, wieder in Neukölln. Dem Musikjournalisten Thomas Winkler erzählte es Peter Plate 2006 für dessen Spiegel-Artikel über Rosenstolz: dass „AnNa die erste Frau war, die jemals auf der Bühne des SchwuZ stand“ und man dort im noch recht männlich dominierten Schwulenclub erst einmal ausgebuht wurde. „Ausgebuht wurdet ihr, gemein, und ich fand euch toll, schräg, sexy!“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Gloria Viagra⭐Jury AllTogetherNow Germany (@gloria_viagra) Nach der Jahrtausendwende wurden Rosenstolz zu queeren Ikonen. „Irgendwann hat es Klick gemacht, dann war es die große Liebe“, so Plate, „jedenfalls mit einem gewissen Teil der Szene. Aber das hat gedauert.“ Vielleicht brauchte es die Lieder „Liebe ist alles“ 2004 und „Ich bin ich (Wir sind wir)“ 2006. „Für einen 16-jährigen schwulen Jugendlichen konnte ein Rosenstolz-Konzert in der Wuhlheide im Sommer 2006 mehr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl wecken, als tausend Kampagnen es je könnten“, schrieb nach AnNa R.s Tod Kevin Kühnert, „weil es echt und fühlbar war“.Rosenstolz-Sängerin AnNa R. ist tot: Glasklare Stimme mit Mut zur Liebe – ein NachrufKultur17.03.2025AnNa R.: So ist ihr größter Rosenstolz-Hit „Liebe ist alles“ wirklich entstandenKulturgesternDragqueen Gloria Viagra war sogar schon sehr viel früher Fan: 1992 im SchwuZ. Beim berühmt berüchtigen Skandal-Auftritt. Adressiert an AnNa R., „du schöne Rose, du stolze Königin“, erinnert sich Gloria Viagra in ihrem Nachruf auf Instagram daran: „Ich weiß noch ganz genau, wie wir uns kennenlernten“, so schreibt Gloria Viagra, „bei eurem allerersten Auftritt im SchwuZ an der Hasenheide. Ausgebuht wurdet ihr, gemein, und ich fand euch toll, ich fand euch schräg … und Peter so sexy! Und wir zwei wurden Freunde.“Zeitweise sei AnNa R. dann sogar Gloria Viagras Gesangstrainerin gewesen. Durch den enormen Erfolg von Rosenstolz sei dafür aber irgendwann keine Zeit mehr geblieben. „Als wir uns nun zufällig trafen, wollten wir uns bald mal wiedersehen … Das muss nun warten. Aber wenn die Sonne mich wärmt, dann denke ich an dich, und ich weiß, du machst da oben auf deiner Sternrakete ordentlich Stimmung.“ Lesen Sie mehr zum Thema BerlinKulturPanoramaLeuteMusikFriedrichshainRosenstolzPeter PlateWhitney HoustonViagra

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