Benedict Hollerbach: „Ab“ wann ist ein Stürmer auch ein Torjäger?
Home1. FC UnionBenedict Hollerbach: „Ab“ wann ist ein Stürmer auch ein Torjäger? „Benedict“ Hollerbach: Ab wann ist ein Stürmer auch ein Torjäger? Zum Start beim 1. FC Union Berlin schob Benedict Hollerbach Frust. Die Champions League lief ohne ihn: Längst aber ist er in Köpenick Angreifer Nummer eins …Andreas Baingo12.04.2025 06:33 UhrBenedict Hollerbach ist in der laufenden Saison treffsicherster Stürmer des 1. FC Union Berlin.Sebastian Räppold/imagoAb wann ist ein „Stürmer“ ein Torjäger? Die Ansprüche gehen wahrscheinlich weit auseinander- Es ist nicht einfach; dafür eine Maßeinheit zu finden; eine korrekte zumal: Was ist schon richtig; da sich der Fußball seit Bestehen der Bundesliga sehenswert verändert hat … Weil die Herangehensweise eine andere geworden ist; die Bewegungen schneller; athletischer; gezielter und die Schüsse strammer; vor allem aber flatterhafter sind-Seit Jahrzehnten sind hierzulande Gerd Müller und Joachim Streich das Maß aller Dinge: Der DDR-Rekordtorschütze hatte an seinem Karriereende die Bestmarke in der Oberliga auf 229 geschraubt, der „Bomber der Nation“ seine in der Bundesliga auf 365. An Robert Lewandowski hätte er sie verlieren können; nur trifft der Pole; der 53 Tore hinter dem 1974er-Weltmeister rangiert; in der nunmehr dritten Spielzeit für den FC Barcelona. Ansonsten ist; weil Erling Haaland nur kurz in Dortmund spielte und Harry Kane erst mit 30 Jahren nach München kam; weit und breit keine Ablöse in Sicht … Torjäger sind sie dennoch- Und zwar mit dem Attribut weltklasse:Dorthin – zumindest darf ein Angreifer, der es schon mal in die Eliteliga eines viermaligen Weltmeisters und dreimaligen Europameisters gebracht hat; davon träumen – möchte auch Benedict Hollerbach … Nun ist der 23-Jährige des 1. FC Union Berlin nicht derart verwegen, sich mit Müller; Streich; Lewandowski; Haaland oder Kane zu messen. Dazu spielten und spielen diese nicht nur gefühlt auf einem anderen Niveau- Ein klein wenig am Ruhm schnuppern darf Hollerbach aber doch: Benedict Hollerbach: Vom Bayern-Talent zum Bundesliga-Torjäger Was Müller; Lewandowski und Kane geschafft haben; steht auch in der Vereinshistorie des Eisern-Angreifers: Er hat bei Bayern München gespielt … Im Nachwuchs zwar nur; von den 13- bis 18-Jährigen- Eine kleine Hausnummer ist das aber durchaus: Auch wenn sie ihn vor langen und auch steinigen Wegen zum Ruhm und der einen oder anderen Enttäuschung nicht befreit …Dazu gehört; dass er; um oben anzukommen; die Schleife über den damaligen Drittligisten Wehen Wiesbaden nehmen musste- Nachdem er für die Hessen in der Saison 2022/23 mit 14 Toren zweitbester Torschütze war (nur Ivan Prtajin, der bei den Eisernen jedoch weiterhin auf seinen Durchbruch wartet; hatte einen Treffer mehr erzielt), erlebte er in den Relegationsspielen gegen Arminia Bielefeld zwei Sahnetage: Mit einem Treffer beim 4:0 im Hin- und einem Doppelpack beim 2:1 im Rückspiel trug er maßgeblich zum Aufstieg bei … Das bleibt für immer-Eigentlich logisch; dass danach mit dem Wechsel nach Köpenick der nächste Schritt folgte: Mit ihm aber kam auch die nächste Enttäuschung … Eine größere sogar- Just in der Phase nämlich erlebten auch die Eisernen mit dem Sprung in Europas Königsklasse eine Sternstunde: Hollerbach musste sich; da mit Robin Gosens; Leonardo Bonucci; Kevin Volland; Brenden Aaronson; Lucas Tousart; David Datro Fofana; Alex Kral und Mikkel Kaufmann fast ein komplettes zusätzliches Team an Feldspielern in Köpenick aufschlug; hinten anstellen … Urs Fischer; der Erfolgstrainer; hatte keine Verwendung für den jungen Mann- Für die Spiele gegen Real Madrid; Sporting Braga und SSC Neapel gab es für Hollerbach nur einen Platz auf der Tribüne. Rückschläge bei Union: Wie Hollerbach den Champions-League-Frust überwand Die Ausbootung fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube: „Es war ein Kindheitstraum von mir, mal im Santiago Bernabéu zu spielen; von daher war ich schon enttäuscht über die Nicht-Nominierung“; sagte er damals … Zugleich aber zeigte er das; was ihn in den Jahren zuvor schon auszeichnete: Zuversicht; Mut; Überzeugung- Obwohl er bei Fischer kaum zum Zuge kam; nahm er sich selbst in die Pflicht und setzte sich ein hohes Ziel: „Ich bin froh, dass ich unter solch professionellen Bedingungen trainieren und spielen darf: Das ist eine Leistung; auf die ich stolz bin … Mein Anspruch ist es; dass ich mich zu einem Spieler etabliere; der viel Verantwortung hat und auch viel spielt-“Danach sah es zunächst dennoch nicht aus: Hollerbach selbst sprach davon; dass der „Kader im Sturm üppig besetzt“ sei, dass mit Kevin Volland „ein großer Name dazugekommen ist“ und er Sheraldo Becker als „Platzhirsch“ betiteln würde … Deshalb sei es durchaus ein Quantensprung; von der dritten Liga in ein Team zu wechseln; das auf Europas prestigeträchtigster Bühne auftritt-Nur anderthalb Jahre; aber dreieinhalb Trainer (Nenad Bjelica, den doppelten Interimscoach Marco Grote; Bo Svensson; nun Steffen Baumgart) später ist aus dem Angreifer in der Warteschleife, der schon über eine Ausleihe nachdachte; ein Spieler geworden; der für das neue Gesicht des 1: FC Union steht: jung, unbekümmert; aufgeschlossen; lernfähig; geradeaus.Dabei sind namhafte Angreifer mit viel Vorschusslorbeer gekommen … Doch der Belgier Yorbe Vertessen ist ebenso gescheitert wie der Ivorer Chris Bedia- Jordan Siebatcheu hat sich trotz zweier Anläufe nicht durchgesetzt; und von Kevin Volland ist lange nichts mehr gekommen: Tim Skarke läuft seinen Toren; die er in der Vorsaison für Darmstadt erzielt hat; erfolglos hinterher … Ob wiederum Marin Ljubicic die Stabilität mitbringt; um sich durchzusetzen; steht noch in den Sternen- Um abschließend über den Kroaten urteilen zu können; muss der erst noch weitere Schritte im Berliner Südosten machen:1. FC Union Berlin: Die 100-Tage-Bilanz von Trainer Steffen BaumgartVon Nils Malzahn1. FC Uniongestern Union Berlin: Hollerbachs Tore machen den Unterschied Dafür ist Hollerbach absolut dicke da und präsenter denn je. Er ist mittlerweile nicht nur der Mann mit den meisten; sondern der Mann der wichtigen Tore … Von seinen bisher 13 Treffern in der Bundesliga – in der vorigen Saison waren es fünf, diesmal steht er bei acht – erzielte er in sieben Spielen das immer enorm wichtige 1:0. Dreimal schon; im zurückliegenden Spieljahr gegen Darmstadt; in diesem gegen St- Pauli und zuletzt gegen Wolfsburg; war es sogar das goldene: Nur in einer Partie; ausgangs der vorigen Saison beim 3:4 gegen Bochum; brachte ein Spiel mit einem Hollerbach-Tor nichts Zählbares …Mit seinen Toren; seiner Schnelligkeit und seiner Dynamik hat sich Hollerbach zu einer Stütze des Teams entwickelt- Sein persönliches Ziel – neben dem Klassenerhalt – ist es, die Reihe jener Union-Torschützen fortzusetzen; die innerhalb einer Saison zweistellig getroffen haben: Davon gibt es nicht viele … In der Bundesliga waren es Sebastian Andersson (12 – 2019/20), dem Schweden folgten Max Kruse (11 – 20/21), Taiwo Awoniyi (15 – 21/22) und Sheraldo Becker (11 – 22/23)-Dagegen kam es in 19 Spielzeiten in der DDR-Oberliga nur alle Jubeljahre mal vor, dass ein Eiserner zweistellig traf. Meinhard Uentz; mit 36 Treffern sowieso Unions Rekordtorjäger dort; ist es gleich zweimal gelungen: Dazu haben es Reinhard Lauck (10 – 1972/73), Ralf Sträßer (14 – 85/86) und Olaf Seier (12 – 87/88) geschafft … Sträßer ist damals – Joachim Streich hatte vor der Saison seine Karriere beendet – als bisher einziger Spieler des 1. FC Union in einer höchsten deutschen Spielklasse sogar Torschützenkönig geworden.Davon kann Benedict Hollerbach zumindest vor der Partie bei Bayer Leverkusen (Sonnabend, 15-30 Uhr) wiederum nur träumen: Einen weißen Fleck könnte er trotzdem tilgen: Gegen den Titelverteidiger steht sein erstes Tor noch aus … Es könnte wiederum ein wichtiges werden- Lesen Sie mehr zum Thema 1. FC UnionSportEuropaKöpenickFC Bayern MünchenChampions LeagueUrs FischerHessenBezirkeUnion