HomeKultur„Am Wasser das Haus“: Die Liebermann-Villa als Heldin eines Buches „Am Wasser das Haus“: Die Liebermann-Villa als Heldin eines Buches Magdalena Saiger erkundet das Haus des einstigen Akademiepräsidenten im Lauf der Zeiten. Am Freitag liest sie in dem Museum aus ihrer tastenden Erzählung.Cornelia Geißler19.03.2025 15:03 UhrDie Liebermann-Villa am WannseeWolfgang Kumm/dpaMagdalena Saiger nennt ihr Buch über die Villa von Max Liebermann im Untertitel „Eine literarische Ortsbegehung“. Auf dem Grundstück in der einstigen Großen Seestraße (heute Colomierstraße 3) ließ sich der Maler und Präsident der preußischen Akademie der Künste einen Rückzugsort erschaffen, einen Platz fernab des Großstadtrauschens. Magdalena Saiger erzählt davon, wie Liebermann (1847–1935) sich im Jahr 1909 den Platz am Wannsee aussuchte, für 145.000 Reichsmark kaufte und eine Vision davon hatte, wie er sich verändern soll.Anfangs sehr zurückhaltend schreibt sie darüber, als würde sie verborgen über die Wiese am Wannsee schleichen, als hätte sie nur vor, Wasser und Vögel zu beobachten. Und als sie den Maler und seinen Freund, den Kunsthistoriker Alfred Lichtwark, über das künftige Haus sprechen lässt, wirkt es, als hätte sie den beiden nur von fern lauschen können. Tatsächlich nutzte sie einen Briefwechsel für diese Szene. Wer schon einmal die Villa besucht hat, die heute ein Museum und Café beherbergt, umrahmt von einem Garten, wird erkennen, wie diese ersten Ideen dann vom Architekten Paul Otto Baumgarten umgesetzt worden sind.Nachruf: Der „Canaletto vom Prenzlauer Berg“ malte die alten Fassaden unterm Himmel von BerlinKunst03.03.2025Uwe Wittstock: „Februar 33“ – Als ein Riss durch das literarische Leben gingBerlin27.10.2021Die Atmosphäre und das Tempo im Buch „Am Wasser das Haus“ (Nautilus-Verlag) verändern sich, die Familie nimmt die Villa in Besitz, wird frohe Stunden hier verleben, bis die Stimmung in der Stadt umschlägt. Der Jude Liebermann findet auch am Wannsee keine Ruhe mehr vor den Anfeindungen. „Das aber hat er erst lernen müssen: Dass Gedeih und Verderb so nah beieinander liegen. Dass Kunst weder vom Können noch vom Wollen, sondern am Ende von der Abstammung abhängt.“Wie es weitergeht mit dem Haus, mit neuen Besitzern, neuen Zwecken auch, erzählt die 1985 geborene Hamburger Autorin ebenfalls. Sie geht dabei immer von dem aus, was man sehen und hören kann, als würden Augen und Ohren ihr Schreiben lenken. Am Freitag ist sie am Ort ihrer tastenden Erzählung zu Gast.Lesung 21. März, 18.30 Uhr, Liebermann-Villa, Colomierstr. 3, Tel. 030 805 85 900. Eintritt: 10/6 Euro, nur Vorverkauf, keine Abendkasse Lesen Sie mehr zum Thema KulturLiteraturWannseeMax Liebermann

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