S „Abgreifen der Leiste“: So wird am BER der Intimbereich kontrolliert – AktuelleThemen.de

HomeBerlin„Geradezu unverschämt“: So wird am BER der Intimbereich kontrolliert „Geradezu unverschämt“: So wird am BER der Intimbereich kontrolliert An den Zugangskontrollstellen in Schönefeld werden Mitarbeiter und Waren überprüft. Dafür gibt es nun eine neue Anweisung. Sie geht ziemlich weit, so das Personal.Peter Neumann18.04.2025 14:21 UhrFlugbetrieb am BER: Eine Boeing 737-800 von Ryanair hebt in Schönefeld ab. Sicherheitsregularien und Kontrollen sollen dafür sorgen, dass keine Unbefugten auf das Flughafengelände kommen.Jochen Eckel/imagoDie Anweisungen sind unmissverständlich. Unter Punkt 3 geht es um die „Kontrolle des Knopfbereiches“, unter Punkt 4 um die „Kontrolle des Hoseneingriffs“. Es wird auch gesagt, was im Leistenbereich zu tun ist – und wie Frauen zu überprüfen sind. Ein Teil des Kontrollpersonals, das an Zugängen zum Luftsicherheitsbereich des Flughafens BER in Schönefeld Mitarbeiter und Waren kontrolliert, hat ein neues Hinweisblatt bekommen. Einige Beschäftigte in diesem Bereich meinen, dass die Regularien ganz schön weit gehen. Sie sind „geradezu unverschämt“, sagt ein Beobachter.ZKS: Das ist die entscheidende Abkürzung. Während Passagiere in den Terminals kontrolliert werden, gelangen Mitarbeiter und Waren an den Zugangskontrollstellen auf das Flughafengelände in Schönefeld. Außer eigenen Kräften der Flughafensicherheit kontrollieren am BER zwei Sicherheitsdienstleister Beschäftigte sowie gelieferte Waren an den Zugängen und Zufahrten zum Luftsicherheitsbereich. Eines dieser Unternehmen ist seit dem vergangenen Juli die Kötter Aviation Security SE & Co. KG. Es wurde von der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) beauftragt, nachdem die Vorgängerfirma aufgrund ausgebliebener Gehaltszahlungen zum 30. Juni 2024 gekündigt wurde.„Bankrotter Flughafen“: Warum Ryanair das Angebot am BER so stark reduziertVon Peter NeumannBerlin29.08.2024 Punkt für Punkt: Das ist das Sicherheitsprogramm für die Personalkontrolle Dass es um die Sicherheit geht, ist auch den Beschäftigten an den ZKS klar. Aber die Handreichungen, die Kötter-Mitarbeiter in Schönefeld vor einigen Tagen von ihren Schichtleitern bekommen haben, sorgen bei manchen für Stirnrunzeln. Detailliert wird vorgeschrieben, wie den zu kontrollierenden Personen in den Intimbereich zu greifen ist.So hat die Kontrolle des Hoseneingriffs zu erfolgen durch „Anheben beziehungsweise leichtes Abziehen der Reißverschlusstasche“. Die Kontrolle des Leistenbereichs erfolgt durch „Abgreifen der Leiste mittels Handfläche sowie der Handkante“, bekommen die Mitarbeiter unter Punkt 5 zu lesen. Fotos illustrieren die einzelnen Arbeitsschritte.Dem Vernehmen nach hat vor allem die Anweisung zur Kontrolle von Frauen Bedenken ausgelöst. Zu lesen ist: „Bei Kleidern oder Röcken ist ein Bein nach vorn zu stellen und je nach Beschaffenheit des Kleidungsstücks die zuvor beschriebenen Schritte analog durchzuführen“. Dabei werden die ZKS nicht von Fluggästen passiert, sondern von Mitarbeiterinnen der Firmen, die auf dem BER-Gelände tätig sind und bereits Sicherheitsüberprüfungen bestanden haben, heißt es. An ihnen an jedem Arbeitstag derart weitgehende Kontrollen durchführen zu müssen – ist das nicht zu viel des Guten?Ferienbeginn am Flughafen BER: Das sagen Mitarbeiter über die PassagiereVon Peter NeumannBerlin17.07.2024 „Die Kontrollen erfolgen nach den einheitlichen europaweiten Standards“ In der Kötter-Zentrale in Essen möchte man sich nicht äußern. „Zu Details aus Luftsicherheitsmaßnahmen dürfen wir Ihnen leider keine Auskunft geben“, sagt Sprecherin Anna Garn auf Anfrage.Sabine Deckwerth von der Flughafengesellschaft FBB erläutert den Hintergrund. „Es gibt keine neuen Regularien für die Kontrollen an den Zugangsstellen oder Passagierkontrollen. Allenfalls wurde auf bestehende Regularien hingewiesen“, so die Sprecherin. „Die Kontrollen erfolgen nach den einheitlichen europaweiten Standards, darauf hat der Flughafen keinen Einfluss.“ Enrico Rümker von der Gewerkschaft Verdi kann die Kritik verstehen. Das Sicherheitsprogramm gehe ziemlich weit, meint er.Sind wir nicht alle BER? Der neue Flughafen spielt in einem Roman die HauptrolleVon Peter NeumannBerlin06.05.2021 Drohen wieder Streiks bei den Bodenverkehrsdiensten der Flughäfen? Unterdessen verweist Verdi darauf, dass der Tarifkonflikt um die Entgelte der rund 30.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste an den deutschen Flughäfen noch immer nicht beendet sei. Während für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein neuer bundesweiter Tarifvertrag vereinbart wurde, sind die Verhandlungen zur Übernahme des Tarifergebnisses an den Airports gescheitert, erklärt die Gewerkschaft.„Die Arbeitgeber weigern sich, das Ergebnis der TVöD-Verhandlungen wertgleich auf die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste zu übertragen und haben stattdessen ein unzureichendes Angebot vorgelegt. Das ist kein wertschätzender Umgang. Wir haben die Verhandlungen deshalb für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Oliver Bandosz. Vor und während der Schlichtung, die in der Woche nach Ostern stattfinden soll, herrscht Friedenspflicht. Sollte dort keine Einigung erzielt werden, sind wieder Streiks an den Flughäfen möglich, betont die Gewerkschaft. Lesen Sie mehr zum Thema BerlinVerkehrSchönefeldUrbane Mobilität & ReisenVereinte DienstleistungsgewerkschaftFBB

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Einige Beschäftigte in diesem Bereich meinen, dass die Regularien ganz schön weit gehen. Sie sind „geradezu unverschämt“, sagt ein Beobachter.ZKS: Das ist die entscheidende Abkürzung. Während Passagiere in den Terminals kontrolliert werden, gelangen Mitarbeiter und Waren an den Zugangskontrollstellen auf das Flughafengelände in Schönefeld. Außer eigenen Kräften der Flughafensicherheit kontrollieren am BER zwei Sicherheitsdienstleister Beschäftigte sowie gelieferte Waren an den Zugängen und Zufahrten zum Luftsicherheitsbereich. Eines dieser Unternehmen ist seit dem vergangenen Juli die Kötter Aviation Security SE & Co. KG. Es wurde von der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) beauftragt, nachdem die Vorgängerfirma aufgrund ausgebliebener Gehaltszahlungen zum 30. Juni 2024 gekündigt wurde.„Bankrotter Flughafen“: Warum Ryanair das Angebot am BER so stark reduziertVon Peter NeumannBerlin29.08.2024 Punkt für Punkt: Das ist das Sicherheitsprogramm für die Personalkontrolle Dass es um die Sicherheit geht, ist auch den Beschäftigten an den ZKS klar. Aber die Handreichungen, die Kötter-Mitarbeiter in Schönefeld vor einigen Tagen von ihren Schichtleitern bekommen haben, sorgen bei manchen für Stirnrunzeln. Detailliert wird vorgeschrieben, wie den zu kontrollierenden Personen in den Intimbereich zu greifen ist.So hat die Kontrolle des Hoseneingriffs zu erfolgen durch „Anheben beziehungsweise leichtes Abziehen der Reißverschlusstasche“. Die Kontrolle des Leistenbereichs erfolgt durch „Abgreifen der Leiste mittels Handfläche sowie der Handkante“, bekommen die Mitarbeiter unter Punkt 5 zu lesen. Fotos illustrieren die einzelnen Arbeitsschritte.Dem Vernehmen nach hat vor allem die Anweisung zur Kontrolle von Frauen Bedenken ausgelöst. Zu lesen ist: „Bei Kleidern oder Röcken ist ein Bein nach vorn zu stellen und je nach Beschaffenheit des Kleidungsstücks die zuvor beschriebenen Schritte analog durchzuführen“. Dabei werden die ZKS nicht von Fluggästen passiert, sondern von Mitarbeiterinnen der Firmen, die auf dem BER-Gelände tätig sind und bereits Sicherheitsüberprüfungen bestanden haben, heißt es. An ihnen an jedem Arbeitstag derart weitgehende Kontrollen durchführen zu müssen – ist das nicht zu viel des Guten?Ferienbeginn am Flughafen BER: Das sagen Mitarbeiter über die PassagiereVon Peter NeumannBerlin17.07.2024 „Die Kontrollen erfolgen nach den einheitlichen europaweiten Standards“ In der Kötter-Zentrale in Essen möchte man sich nicht äußern. „Zu Details aus Luftsicherheitsmaßnahmen dürfen wir Ihnen leider keine Auskunft geben“, sagt Sprecherin Anna Garn auf Anfrage.Sabine Deckwerth von der Flughafengesellschaft FBB erläutert den Hintergrund. „Es gibt keine neuen Regularien für die Kontrollen an den Zugangsstellen oder Passagierkontrollen. Allenfalls wurde auf bestehende Regularien hingewiesen“, so die Sprecherin. „Die Kontrollen erfolgen nach den einheitlichen europaweiten Standards, darauf hat der Flughafen keinen Einfluss.“ Enrico Rümker von der Gewerkschaft Verdi kann die Kritik verstehen. Das Sicherheitsprogramm gehe ziemlich weit, meint er.Sind wir nicht alle BER? Der neue Flughafen spielt in einem Roman die HauptrolleVon Peter NeumannBerlin06.05.2021 Drohen wieder Streiks bei den Bodenverkehrsdiensten der Flughäfen? Unterdessen verweist Verdi darauf, dass der Tarifkonflikt um die Entgelte der rund 30.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste an den deutschen Flughäfen noch immer nicht beendet sei. Während für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein neuer bundesweiter Tarifvertrag vereinbart wurde, sind die Verhandlungen zur Übernahme des Tarifergebnisses an den Airports gescheitert, erklärt die Gewerkschaft.„Die Arbeitgeber weigern sich, das Ergebnis der TVöD-Verhandlungen wertgleich auf die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste zu übertragen und haben stattdessen ein unzureichendes Angebot vorgelegt. Das ist kein wertschätzender Umgang. Wir haben die Verhandlungen deshalb für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Oliver Bandosz. Vor und während der Schlichtung, die in der Woche nach Ostern stattfinden soll, herrscht Friedenspflicht. Sollte dort keine Einigung erzielt werden, sind wieder Streiks an den Flughäfen möglich, betont die Gewerkschaft. Lesen Sie mehr zum Thema BerlinVerkehrSchönefeldUrbane Mobilität & ReisenVereinte DienstleistungsgewerkschaftFBB

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