HomeBerlinBerliner Polizisten bewachen 1000 Objekte – aber Dienststellen werden von Privatfirmen bewacht Berlins Polizei muss über 1000 Objekte bewachen – und kann sich nicht mal selbst schützen Während Kripo-Leute vor Botschaften Wache stehen, lässt die Berliner Polizei ihre Dienststellen von privaten Firmen bewachen. Das kann so nicht weitergehen, meint die GdP.Andreas Kopietz24.01.2025 18:51 UhrEin Polizist steht vor der Synagoge in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte.Rolf Zöllner/imagoHochqualifizierte Polizeikommissare und sogar Kriminalbeamte müssen in Berlin vor Botschaften Wache schieben. Andererseits lässt sich Berlins Polizei ihre Dienststellen von privaten Security-Firmen beschützen.Was wie ein Widerspruch wirkt, ist in Berlin mittlerweile tägliche Praxis. Denn die Berliner Polizei muss mittlerweile mehr als 1000 gefährdete Objekte beschützen wie diplomatische Einrichtungen. Derzeit sind 385 Polizeivollzugsbeamte allein für Objektschutzmaßnahmen abgestellt. Diese Zahl nannte die Gewerkschaft der Polizei (GdP).Die Vollzugsbeamten sind nicht nur zeitweise, sondern dauerhaft Wachposten vor Objekten und stehen damit für die Verfolgung von Straftaten nicht zur Verfügung.200.000 Euro Parkgebühr: Welches Geheimnis birgt das herrenlose Auto vom Berliner Flughafen?BerlingesternSprengstoff-Bande erbeutete eine halbe Million Euro – jetzt hat die Polizei die Geldautomaten-Knacker geschnapptNews•vor 3 Std.Nach Angaben der GdP umfasst die Liste der gefährdeten Objekte in Berlin unter anderem gut 180 jüdische Objekte. Das sind fast doppelt so viel wie vor dem Hamas-Anschlag auf Israel im Oktober 2023. Die Lage in Nahost hat auch die Lage in Berlin verschärft. Selbst Restaurants werden vermehrt Ziel antisemitischer Hassattacken.Die Auswirkungen globaler Krisen sind in Berlin stets spürbar. So müssen seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Beamte aus den örtlichen Polizeiabschnitten, der Kriminalitätsbekämpfung, der Direktion Einsatz und Verkehr und dem Landeskriminalamt zahlreiche Objektschutzmaßnahmen übernehmen. Bund soll in Berlin den Schutz seiner Bundeseinrichtungen übernehmen Laut dem GdP-Landeschef Stephan Weh gibt es dafür eigentlich die Direktion „Zentrale Sonderaufgaben“. Dieser Direktion ist der Zentrale Objektschutz angegliedert, dessen Angestellte keine so hohe Qualifikation wie die Vollzugsbeamten haben und entsprechend geringer entlohnt werden.Doch diese Direktion sei „meilenweit“ von einer angemessenen personellen Ausstattung entfernt, befindet der GdP-Chef. Deshalb verlangt er, dass der Bund in Zukunft den Objektschutz in der Hauptstadt übernimmt. „Wir müssen über echte Kernaufgaben der Polizei Berlin reden“, fordert er. Der Schutz von mehr als tausend Objekten, die außer ihrem Standort keine Berlin-Spezifika aufweisen, gehöre nicht dazu. „Sie haben bundespolitische Bedeutung, ihre Gefährdungslage hängt auch von bundespolitischer Außenpolitik ab.“Würde der Bund übernehmen, dann hätte die Berliner Polizei auch entsprechende personelle Kapazitäten beim Schutz der eigenen Liegenschaften, argumentiert der Gewerkschaftschef. Lesen Sie mehr zum Thema BerlinKripoGDPPolizei