d sterwald mittelalter

HomeKultur„Die Werwölfe von Düsterwald“ mit Jean Reno auf Netflix: Plötzlich Mittelalter! „Die Werwölfe von Düsterwald“ mit Jean Reno auf Netflix: Plötzlich Mittelalter! Aus einem Gesellschaftsspiel wird in der französischen Abenteuerkomödie „Die Werwölfe von Düsterwald“ unverhofft Realität, als es eine Familie ins Jahr 1497 verschlägt. Lustig?Patrick Heidmann23.10.2024 16:19 UhrSzene aus dem neuen Netflix-Spielfilm „Die Werwölfe von Düsterwald“ mit Jean Reno (rechts)NetflixDie einen sind aufrichtig und kämpfen ums Überleben; die anderen lügen, was ihre Identität angeht, und erweisen sich nachts als verräterische Mörder. Diese vielfach erprobte Spielkonzept, bekannt unter anderem als „Mafia“, ist dieser Tage in aller Munde, schließlich basiert darauf auch die Fernsehshow „Die Verräter – Traue niemandem“ (deren britische, amerikanische oder niederländische Versionen noch deutlich erfolgreicher sind als die deutsche). Aber es ist auch die Vorlage des französischen Gesellschaftsspiels „Die Werwölfe von Düsterwald“, auf dem nun wiederum ein gleichnamiger Spielfilm beruht, der neu bei Netflix zu sehen ist.Besagtes Spiel, deren Erfinder Philippe de Pallières und Hervé Marly selbst das Drehbuch verfasst haben, findet hier zunächst einmal wenig Anklang. Die Patchwork-Familie rund um Jérôme Vassier (Franck Dubosc) ist für die Ferien in die Provinz zu seinem Vater Gilbert (Altmeister Jean Reno, endlich mal wieder auf komödiantischen Pfaden) gefahren, der inzwischen mit erheblichen Gedächtnisschwierigkeiten ringt. Mit einer Runde „Werwölfe von Düsterwald“ will Jérôme alle gemeinsam an den Tisch bringen, doch seine Tochter Clara (Lisa Do Couto Texeira) kümmert sich lieber um ihre Instagram-Follower, Ehefrau Marie (Suzanne Clément) ist in Gedanken bei Kanzlei-Angelegenheiten; Sohn Théo (Raphael Romand) ist ohnehin ein gelangweilter Teenager und Töchterchen Louise (Alizée Caugnies) bevorzugt ihr Tablet.Kaum aber ist das Spiel unverrichteter Dinge wieder weggepackt, wird das gesamte Haus von erdbebenähnlichen Erschütterungen heimgesucht. Als sich alle wieder berappelt und die Zuflucht im Keller hinter sich gelassen haben, ist nichts mehr wie vorher. Das Haus sieht aus wie eine historische Kulisse; die Handys haben keinen Empfang mehr, und als in der nächstgelegenen Ortschaft auf dem Marktplatz der Hauptmann (Grégory Fitoussi) eine Hinrichtung vornimmt, scheint da tatsächlich echtes Blut vergossen zu werden. Geheimtipp zu „Die Werwölfe von Düsterwald“: „Jumanji“ lässt grüßen Was zunächst wirkt wie ein aufwändiger Mittelaltermarkt und dann wie eine Zeitreise ins Jahr 1497, ist in Wirklichkeit etwas ganz anderes: Die gesamte Familie ist mittendrin in jenem Spiel gelandet, das eben noch auf ihrem Wohnzimmertisch lag. Der Weg zurück in die Gegenwartsrealität ist allerdings bald nicht mehr ihre einzige Sorge. Denn natürlich lassen auch die Werwölfe nicht lange auf sich warten – und womöglich befindet sich sogar einer unter ihnen.Mehr noch als an Sonja Zietlows aktuelle Promi-Spielshow erinnert „Die Werwölfe von Düsterwald“ an die verschiedenen „Jumanji“-Filme, in denen Hollywood bereits mehrfach arglose Heldinnen in fantastische Spiel-Universen hat einsaugen lassen. Die französische Version dieser ebenso reizvollen wie ergiebigen Idee verhält sich im direkten Vergleich dazu genauso, wie man es erwartet: Der Humor ist deutlich europäischer (und damit trockener), während die Schauwerte und Spezialeffekte eine Nummer kleiner ausfallen.„Emily in Paris“, Staffel 4 auf Netflix: Gleitgel ist die bessere GesichtscremeKino & Streaming19.08.2024„Heartstopper“-Staffel 3 auf Netflix: Die Welt ist schlimm, aber so schlimm auch wieder nichtKultur11.10.2024Aus manchen Einfällen (wie etwa dem, dass alle Familienmitglieder plötzlich jene Fähigkeiten haben, die die Regeln für die unterschiedlichen Spielenden vorsehen) hätte man noch mehr herausholen können. Aber mit hohem Erzähltempo, viel Dialogwitz und einem spielfreudigen Ensemble gelingt dem Regisseur François Uzan (der auch schon zum Team von „Lupin“ gehörte) in jedem Fall kurzweilige Familienunterhaltung, die als turbulentes Abenteuer mit Fantasy-Einschlag durchaus funktioniert.Ein kleiner Hinweis sei trotzdem erlaubt: Wer die Gelegenheit hat, die bislang zwei Staffeln von „The Traitors UK“, also der BBC-Variante von „Die Verräter – Traue niemandem“, zu gucken, sollte sich das nicht entgehen lassen. Denn die macht noch einmal eine ganze Ecke mehr Spaß als „Die Werwölfe von Düsterwald“.Die Werwölfe von Düsterwald. Spielfilm, 95 Minuten, Netflix Lesen Sie mehr zum Thema KulturKino & Streaming

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert