HomeRusslandNarva: Estland baut neue Militärbasis an der russischen Grenze Narva: Estland baut neue Militärbasis an der russischen Grenze Nur eine Brücke trennt Narva von Russland. Mehrere Hundert Soldaten sollen nun auf der estnischen Seite stationiert werden, darunter auch Nato-Kräfte aus anderen Ländern.Sophie Barkey24.04.2025 12:34 UhrEstland, Narva: Die Sonne geht hinter der Hermannsfeste (l) in der estnischen Stadt Narva und der russischen Burg Iwangorod auf der gegenüberliegenden Seite unter.Kay Nietfeld/dpaEstland hat die Errichtung eines Militärstützpunktes in der Stadt Narva an der russischen Grenze angekündigt. Durch die Verlegung von Truppen näher an die Grenze soll der neue Stützpunkt „den Bewohnern signalisieren, dass der estnische Staat eine starke Präsenz hat“, sagte Generalmajor Vahur Karus in einem Radiointerview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ERR. „Das ist Estland, und Narva ist eindeutig eine estnische Stadt“, so Karus weiter.Die Regierung in Tallinn ist demnach derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Standort für die Basis, die einige hundert Soldaten beherbergen soll. Dazu könnten laut dem ERR-Bericht auch Truppen von Nato-Verbündeten gehören, die im Land bereits militärisch präsent sind, z. B. Großbritannien und die USA.„Unsere Verbündeten werden sich definitiv dorthin bewegen, wo wir uns bewegen, und das ist eine bewusste Entscheidung“, sagte Karus. Weiter sagte er, „Interessanterweise sind sie sogar sehr erpicht darauf, an Orten wie Narva und Jõhvi zu operieren – das hat für sie einen gewissen exotischen Reiz. Für uns ist jedoch entscheidend, dass die verbündeten Einheiten in die estnischen Verteidigungskräfte integriert sind, d. h. wo immer wir hingehen, gehen auch sie hin.“ Narva im Mittelpunkt der Spannungen mit Russland Estland gilt als überzeugter Unterstützer der Ukraine und hat seinen Verteidigungshaushalt in den letzten Jahren verdoppelt. Die Regierung plant zudem, seine Ostgrenze mit Hunderten von Bunkern und Drohnenabwehrsystemen zu verstärken. Die Geheimdienste Tallinns erklärten kürzlich, dass Präsident Wladimir Putin weiter das Ziel verfolge, die Nato aus Osteuropa zurückzudrängen.Narva ist seit langem ein Brennpunkt der Spannungen mit Moskau. Fast alle der 50.000 Einwohner sprechen laut einem Bloomberg-Bericht Russisch, nicht Estnisch, als Muttersprache, und viele sind russische Staatsbürger. Die Grenzstadt, die nur wenige Autostunden von St. Petersburg entfernt ist, stand auch im Mittelpunkt eines Streits über den Grenzverlauf des Flusses, der Narva von Russland trennt.Milliarden-Aufrüstung spaltet die EU: „Das ist nicht das Europa, das wir wollen!“Politik12.04.2025„Die russischste Stadt“ der EU: In Narva wird es immer ungemütlicherPolitik05.06.2024 Lesen Sie mehr zum Thema RusslandEstlandTallinn