HomeNewsKevin Kühnert nennt den wahren Grund für seinen Rücktritt Kevin Kühnert nennt den wahren Grund für seinen Rücktritt Kühnert gab im Oktober 2024 den Posten als SPD-Generalsekretär ab, stieg komplett aus der Politik aus. Viel wurde spekuliert. Jetzt spricht er das erste Mal öffentlich.Christian Gehrke/dpa23.04.2025 16:03 UhrKevin Kühnert hat den wahren Grund für seinen Rückzug aus der Spitzenpolitik bekanntgegeben.Kay Nietfeld/dpaDer frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat seinen Rückzug aus der Politik auch mit wachsender Sorge um seine persönliche Sicherheit begründet. „Meine rote Linie ist da, wo Gewalt in der Luft liegt. Ich bin nur 1,70 Meter groß“, sagte er der Wochenzeitung Die Zeit.Der Berliner war im Oktober 2024 überraschend als Generalsekretär zurückgetreten und hatte bei der Bundestagswahl nicht erneut kandidiert. Als Grund nannte er damals gesundheitliche Probleme. Kevin Kühnert: Männer in der Tram wollten „mir die Fresse polieren“ Mit der Zeit sprach Kühnert nun über diverse Bedrohungen und Übergriffe, die er bei Auftritten als Politiker und auch in seinem Privatleben erlebt habe. Und anderem in einer Straßenbahn mit drei Männern: „Sie haben darüber geredet, wie sie mir die Fresse polieren.“Besorgt zeigte sich Kühnert laut Zeit auch über die gesellschaftliche Gleichgültigkeit gegenüber wachsender Gewalt gegen Politiker. „Ich bin nicht aus der Politik ausgestiegen, weil ich Angst vor ein paar Neonazis habe. Sondern weil ich zunehmend Zweifel habe, was das Thema Wehrhaftigkeit betrifft.“ Kevin Kühnert schließt Rückkehr in die Spitzenpolitik nicht aus Früher sei er noch als Teil der Mehrheitsgesellschaft in Dresden gegen Rechtsextreme auf die Straße gegangen, sagte Kühnert. „Heute ist es anders. Heute gibt es einen parlamentarischen Arm für all das, der enorm viel Zuspruch bekommt.“Die Zeit schreibt auch, dass Kühnert sich vor einigen Jahren in einen „Mann mit FDP-Parteibuch“ verliebt habe und durch die Beziehung neu erkannt habe, wie wichtig der respektvolle Umgang mit politisch Andersdenkenden sei. „Es braucht das ständige Bewusstsein, dass der politische Gegner auch recht haben könnte“, sagte Kühnert. Diese Fähigkeit habe die Gesellschaft verlernt.Eine Rückkehr in die Politik schließt Kühnert nicht aus: „Ich bin nicht ausgestiegen, weil ich das alles lächerlich oder überflüssig fände“, betonte er.Nach SPD-Beben: Kühnert weg, Miersch schon in den StartlöchernVon Anne-Kattrin Palmer, Elmar SchützePolitik09.10.2024 Lesen Sie mehr zum Thema NewsPolitikSPDBerlin wähltKevin Kühnert