HomeDonald TrumpMark Carney stellt Plan für ein Trump-sicheres Kanada vor – „Sie wollen unser Land“ „Sie wollen unser Land“: Carney stellt Plan für ein Trump-sicheres Kanada vor Ende April wird in Kanada gewählt. Angesichts der wiederholten Drohungen von Trump gegen das Land setzt der amtierende Präsident Mark Carney auf Verteidigung.Sophie Barkey20.04.2025 07:43 UhrDer kanadische Premierminister Mark Carney spricht während einer Pressekonferenz.Justin Tang/The Canadian Press/APNachdem US-Präsident Donald Trump mehrfach sein Interesse an einer Annexion Kanadas geäußert hatte, legt der amtierende kanadische Präsident Mark Carney in seinem am Samstag vorgestellten Wahlprogramm den Fokus auf eine Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten. In seiner Rede zur Vorstellung des Programms sagte er: „In dieser Krise müssen wir uns auf die Bedrohung unserer Souveränität durch Amerika vorbereiten. Sie wollen unsere Ressourcen, sie wollen unser Wasser, sie wollen unser Land“.Um mit dieser neuen Realität umzugehen, brauche Kanada einen Plan, so Carney weiter. „Präsident Trump versucht, uns zu brechen, damit Amerika uns besitzen kann, und das wird niemals geschehen. Kanada ist nicht Amerika und wird es auch nie sein, aber wir müssen mehr tun, um das zu erkennen.“ Am 28. April stehen Wahlen in Kanada an.Carneys Plan zielt hauptsächlich auf eine Steigerung der Militärausgaben ab. Sollten die Liberalen ein viertes Mandat gewinnen, würde seine Regierung in den nächsten vier Jahren 30,9 Milliarden Kanadische Dollar für die Verteidigung ausgeben und Kanadas Nato-Verteidigungsziel von 2 Prozent des BIP bis zum Jahr 2030 erfüllen, heißt es in dem Programm. Das wäre zwei Jahre früher als geplant. Im vergangenen Jahr lagen Kanadas Verteidigungsausgaben bei 1,37 Prozent. Weiter sind Ausgaben für Rekrutierung neuer Mitglieder der kanadischen Streitkräfte, Gehaltserhöhungen für das Militärpersonal und neue Ausrüstung, auch im Bereich Frühwarnsystem und Künstliche Intelligenz vorgesehen. Carney will die Arktis schützen Nach Ansicht des Präsidentschaftskandidaten der Liberalen Partei sollte insbesondere der hohe Norden Kanadas gestärkt werden. „Der Norden ist existenziell bedroht, da Länder versuchen, die durch den Klimawandel eröffneten neuen Schifffahrtsrouten zu nutzen, unsere wichtigen Bodenschätze auszubeuten und in unsere Grenzen einzudringen“, heißt es in dem Plan der Liberalen.Die Hälfte der Ausgaben werde in neue militärische Ausrüstung und Waffen für die kanadischen Streitkräfte fließen, wie U-Boote und Eisbrecher zur Überwachung und zum Schutz der Küsten, auch in der Arktis, gegen russische und chinesische Angriffe. Dazu gehören auch neue Drohnen für die Meere und den Luftraum. China versuchte zuletzt laut dem Nachrichtenportal Politico bei den indigenen Gemeinschaften im Norden Kanadas an Einfluss zu gewinnen.Wie auch immer die Kanadierinnen und Kanadier sich am Wahltag entscheiden – die Militärausgaben des Landes dürften sich künftig deutlich erhöhen. Auch Carneys aussichtsreichster Konkurrent von der Konservativen Partei, Pierre Poilievre, hatte angekündigt, Verteidigung zu einer Priorität zu machen. „Kein Zurück“: Carney verkündete Zeitenwende im Verhältnis mit den USA Carney hatte Ende März angesichts der aggressiven Zollpolitik Trumps das Ende der bisherigen Beziehungen Kanadas mit den USA verkündet. „Die alte Beziehung, die wir zu den Vereinigten Staaten hatten und die auf einer vertiefenden Integration unserer Volkswirtschaften und einer engen sicherheitspolitischen und militärischen Zusammenarbeit beruhte, ist vorbei“, sagte Carney. Trump habe mit seinem Verhalten die Beziehung zwischen den Nachbarstaaten nachhaltig verändert. „Es gibt kein Zurück“, sagte Carney, die USA seien „kein verlässlicher Partner mehr“.Mit Blick auf die Folgen der Zollerhöhungen durch die USA stellte Carney am Samstag klar, es gäbe während einer Wirtschaftskrise kein Platz für „Libertäre“, da sich der private Sektor zurückziehe und der Staat einspringen müsse.Handelskrieg mit Trump: Kanada verhängt Gegenzölle auf Autos aus den USADonald Trump03.04.2025Ex-Außenminister Gabriel will Kanada EU-Beitritt anbietenPolitik04.04.2025 Lesen Sie mehr zum Thema Donald TrumpKanadaAmerikaWahlprogrammArktis