S Gewicht der Geisterteilchen: Forscher bringen Neutrinos auf die Waage – AktuelleThemen.de

HomeKulturGewicht der Geisterteilchen: Forscher bringen Neutrinos auf die Waage Gewicht der Geisterteilchen: Forscher bringen Neutrinos auf die Waage Pro Sekunde sausen 100 Billionen Neutrinos durch unseren Körper. Nun haben Forscher die Masse von Neutrinos so genau wie nie zuvor gemessen.Torsten Harmsen16.04.2025 16:32 UhrIn dieser Anlage, genannt „Katrin“, wurde die Neutrino-Masse bestimmt.M. Zacher/Katrin Coll.Haben Geister ein Gewicht? Das könnte man fragen angesichts der Meldung, dass es Forschern gelungen sei, Geisterteilchen zu wiegen. Gemeint sind damit Neutrinos, die extrem leicht, klein und elektrisch neutral sind, anders als etwa Elektronen. Sie können den gesamten Erdball durchqueren, ohne in nennenswerter Weise mit Materie zu interagieren.Die unheimlichen Elementarteilchen werden bei der Kernfusion in der Sonne freigesetzt. Sie entstehen auch, wenn Sterne sterben, und rasen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durchs All. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Neutrino dabei auf irgendeinen Atomkern treffe, sei ungefähr so groß wie die, „mit einem auf gut Glück aus einer fliegenden 747 geworfenen Ball, sagen wir mal, ein Eiersandwich zu treffen“, schrieb der britische Autor Douglas Adams in seinem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“.Die Milchstraße, gesehen mit Neutrino-AugenAntarktis29.06.2023Pro Sekunde sausen 100 Billionen Neutrinos durch unseren Körper, ohne dass wir es merken. Entdeckt wurden diese Teilchen nur, weil Physiker in den 1920er-Jahren merkten, dass bei Kernzerfall-Experimenten seltsamerweise Energie verloren ging, was gar nicht sein konnte. Also nahm man an, dass es Teilchen geben müsse, die Energie davontragen, von den Geräten aber nicht gemessen werden. Der Physiker Enrico Fermi nannte sie 1933 Neutrinos („Neutrönchen“). Eine Million Mal leichter als Elektronen Erst 1956 gelang mit einem Kernreaktor-Experiment im Rahmen des „Poltergeist Projects“ in den USA der erste Nachweis. Heute registriert man sie unter anderem mit dem IceCube-Observatorium am Südpol. Gut 5000 Sensoren spüren die äußerst seltenen Fälle auf, in denen hochenergetische Neutrinos mit Bestandteilen des Eises reagieren.Forscher spüren Quelle von Geisterteilchen aufVon Frank GrotelüschenBerlin17.07.2018Wie aber kann man nun das Gewicht von Teilchen bestimmen, die „so gut wie keine Masse“ haben? Dieser Frage stellte sich ein internationales Forschungsteam unter deutscher Federführung im Rahmen des Karlsruhe-Tritium-Neutrino-Experiments, kurz: „Katrin“. In einer 70 Meter langen Anlage (der „genauesten Waage der Welt“) konnte im Vakuum die Energieverteilung beim Kernzerfall von Tritium (superschwerem Wasserstoff) gemessen werden.Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Science berichten, besitzen Neutrinos mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Masse, die geringer ist als 0,45 Elektronenvolt (eV). Damit sind sie mindestens eine Million Mal leichter als Elektronen, die leichtesten geladenen Elementarteilchen. Ein echtes Geistergewicht. Lesen Sie mehr zum Thema KulturTechnologie

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