HomeNewsNeue Studie: So will die Schweiz Donald Trumps Strafzölle ausgleichen Neue Studie: So will die Schweiz Donald Trumps Strafzölle ausgleichen Donald Trumps Zölle gegen die Schweiz liegen derzeit bei 31 Prozent. Wissenschaftler skizzieren Szenarien, wie die Schweizer Wirtschaft stabil bleibt.Christian Gehrke15.04.2025 10:43 UhrDonald Trumpdpa/Pool via APWissenschaftler haben in einer Studie mehrere Szenarien berechnet, wie die Schweiz künftig mit den Strafzöllen von Donald Trump umgehen kann. Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern hat am Dienstag neue Zahlen veröffentlicht. Für Schweizer Produkte gilt im Moment ein Exportzoll von 31 Prozent. Die USA sind mit einem Anteil von über 16 Prozent an den Gesamtexporten das wichtigste Absatzland für die Schweizer Wirtschaft.Das IWP berechnete in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und dem Kiel Instituts für Weltwirtschaft die BIP- und Handelseffekte von sechs Szenarien. Dabei zeigt sich das wirtschaftliche Potenzial verschiedener Deals zwischen der Schweiz und den USA:Zölle von Trump – So will die Schweiz dagegen vorgehen:• Ein Freihandelsabkommen mit vollständigem Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen würde das Schweizer BIP um 1,3 Prozent steigern. Die Exporte in die USA könnten um 77 Prozent wachsen. • Ein Abkommen ohne Zollabbau, aber mit umfassender regulatorischer Öffnung bringt einen BIP-Zuwachs von 1,2 Prozent und 70 Prozent mehr Exporte in die USA. • Ein pragmatisches Abkommen nach dem Vorbild bestehender EFTA-Verträge, bei dem sensible Bereiche wie die Landwirtschaft ausgeklammert bleiben, führt immer noch zu einem Plus von bis zu 0,7 Prozent beim BIP und 39 Prozent bei den US-Exporten. • Ein Abkommen, das vor allem das Güterhandelsdefizit der USA mit der Schweiz reduziert, bringt immer noch 0,5 Prozent beim BIP und 28 Prozent Zuwachs bei den Exporten in die USA. • Ein Handelskonflikt mit Strafzöllen würde das BIP der Schweiz hingegen um 0,5 Prozent senken und die Exporte in die USA um 27 Prozent einbrechen lassen. Die Wissenschaftler schreiben über ihre sechs Szenarien: „Die wirtschaftlichen Vorteile wären breit abgestützt – sowohl regional als auch sektoral. Besonders stark würden Schlüsselbranchen wie die Pharmaindustrie und der Maschinenbau zulegen, aber auch der Tourismus und der Sozialsektor gewinnen hinzu. Gleichzeitig profitieren alle Landesteile – Zürich besonders durch den Dienstleistungssektor, aber auch Genf, die Ostschweiz und die Nordwestschweiz durch ihre exportorientierte Industrie. Und: Auch für die USA wären die Abkommen vorteilhaft. Sie steigern nicht nur das BIP insgesamt, es profitieren auch für Donald Trump politisch wichtige Sektoren wie der US-Automobilbau, der Bergbau oder die Landwirtschaft“Prof. Dr. Christoph A. Schaltegger, Direktor des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik sagt: „Die USA sind nicht nur unser wichtigster Exportmarkt außerhalb Europas – sie sind ein Schlüsselmarkt für die Zukunft der Schweizer Wirtschaft. Ein Handelsabkommen würde nicht nur ökonomische Vorteile bringen, sondern auch ein Signal für Stabilität und Zusammenarbeit setzen.“ „Donald Trump ist ein Dealmaker, eine langfristige Zolleskalation schadet ihm. Die Schweiz braucht jetzt schnell ein Angebot für Verhandlungen. Wir liefern Optionen, die für alle Seiten nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch politisch machbar sind“, ergänzt Dr. Martin Mosler, Ko-Autor der Studie.Haben Sie Feedback? Schreiben Sie uns! briefe@berliner-zeitung.de Lesen Sie mehr zum Thema NewsWirtschaftDonald TrumpLuzernSchweizIfW