S Louis Vuitton-Krise in den USA und China: Beim Luxuskonzern LVMH knallen die Korken nicht – AktuelleThemen.de

HomeChinaLouis Vuitton-Krise in den USA und China: Beim Luxuskonzern LVMH knallen die Korken nicht Louis-Vuitton-Krise in den USA und China: Beim Luxuskonzern knallen die Korken nicht Die Nachfrage nach Champagner, Leder und teurer Mode sinkt. Der LVMH-Konzern verzeichnet ein unerwartetes Minus bei Luxusgütern.Rüdiger Stumpf15.04.2025 16:25 UhrKleider und Anzüge der Marken Louis Vuitton und Christian Dior aus dem Luxuskonzern LVMH laufen nicht gut: In der Sparte Mode und Leder gibt es ein Umsatz-Minus von 5 Prozent.Lorena Sopena/imagoSind die Luxushersteller in der Krise? Wenn es etwas wie einen Gradmesser für die Geschäfte im Luxussegment gibt, dann ist es der französische Luxuskonzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton. Die Zahlen, die LVMH gestern für das erste Quartal vorlegte, enttäuschten die Erwartungen der Börsianer. Beim Gesamtumsatz verzeichnete der Luxusgüterproduzent ein Minus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Er sank auf 20,3 Milliarden Euro.In allen wichtigen Produktkategorien verzeichnete LVMH stärkere Rückgänge als von den Börsianern erwartet. In der Sparte Weine und Spirituosen mit der Champagner-Marke Moët und dem Cognac-Produzenten Hennessy ging der Umsatz um satte neun Prozent zurück. Im Bereich Mode und Leder, zu dem bekannte Marken wie Louis Vuitton und Christian Dior gehören, gab es ein deutliches Minus von fünf Prozent, was weit unter den Markterwartungen lag. Mode- und Lederartikel sind mit fast der Hälfte die Hauptumsatzbringer des Konzerns. Zum Betriebsgewinn tragen sie mehr als drei Viertel bei. Aktienkurs von LVMH rutscht auf unter 500 Euro ab Und selbst bei Parfum und Kosmetik liegt der Umsatzrückgang bei einem Prozent. In der Sparte Uhren und Schmuck mit den Marken Bulgari (Uhren) und Tiffany (Juwelen) stagnierten die Erlöse. Ursache für die schlechten Zahlen ist die anhaltend schwache Nachfrage aus China und die neuen Unsicherheiten durch amerikanische Zolldrohungen.Gucci, Prada, Louis Vuitton – so billig verscherbeln Chinesen europäischen LuxusPanoramagesternNeue Studie: So will die Schweiz Donald Trumps Strafzölle ausgleichenNewsvor 5 Std.An den Finanzmärkten sackte die LVMH-Aktie in die Tiefe, und zwar um 7,5 Prozent. Das Papier fiel unter die 500-Euro-Marke und notierte am Mittag bei 490 Euro. Damit verstärkt sich der Abwärtstrend des Weltmarktführers für Luxusgüter: Seit Januar hat der Kurs der Franzosen mehr als 20 Prozent nachgegeben, innerhalb von zwölf Monaten sogar nahezu 40 Prozent an Wert verloren.Die Analysten der US-amerikanischen Investmentbank Jeffries haben aktuell das Kursziel für LVMH von 630 Euro auf 510 Euro gesenkt. Auch die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Research haben ihr Kursziel von 730 Euro auf 550 Euro nach unten genommen. „Überproportionales Wachstum“ bei französischem Luxushersteller „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass der stabile Wachstumstrend im Luxussegment weiter anhalten wird“, sagt Thomas Hofmann, Senior Investment Analyst des LBBW Research, der Berliner Zeitung. LVMH sollte als Marktführer überproportional profitieren. Aufgrund der aktuellen geopolitischen Krisenherde (Ukraine, Israel) sowie der konjunkturellen Schwächephase in einigen Vertriebsregionen wie China trübte sich die Umsatzdynamik in den letzten Quartalen ein. „Dieser Trend dürfte sich angesichts der Trump’schen Zollpolitik mit tendenziell negativen Auswirkungen in den nächsten Monaten fortsetzen“, meint Hofmann.Donald Trumps Zölle, derzeit zehn Prozent auf Produkte aus der EU, treffen den Luxusriesen von Konzernchef und Großaktionär Bernard Arnault besonders. Denn LVMH setzt jeden vierten Euro in den USA um. Doch die meisten Luxusgüter stellt der Konzern in Europa her und exportiert sie. Außerhalb Europas lässt LVMH nur in drei Louis-Vuitton-Handtaschenfabriken, vier Tiffany-Produktionsstätten und wenigen Weinbergen und Whiskey-Brennereien produzieren. Langfristig sieht Experte Hofmann LVMH weiter auf Kurs: „Das ohnehin solide organische Wachstum wird durch strategische Übernahmen noch zusätzlich befeuert.“Insgesamt ist der weltweite Luxusgütermarkt generell wenig konjunktursensibel. „Lediglich bei heftigen konjunkturellen Verwerfungen oder geopolitischen Spannungen kommt es zu temporären Wachstumsschwächen“, weiß Analyst Hofmann. Das zeigen auch die börsennotierten Mitbewerber von LVMH. Besser an der Börse steht die Aktie des Luxusherstellers Hermès da. Auf seine richtig teuren Handtaschenmodelle Birkin und Kelly müssen Kunden Monate oder sogar Jahre warten. Wie die Geschäfte bei Hermès in den ersten drei Monaten dieses Jahres gelaufen sind, geben die Franzosen am 17. April bekannt.Haben Sie Feedback? Schreiben Sie uns! briefe@berliner-zeitung.de Lesen Sie mehr zum Thema ChinaLouis VuittonChristian DiorModeStreet StyleKosmetik

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