HomeMarco Rubio: Gespräche in Dschidda beinhalteten Gebietsabtretungen der Ukraine – Bericht US-Außenminister Rubio: Gespräche in Dschidda beinhalteten Gebietsabtretungen der Ukraine Marco Rubio bestätigte bei einem Zwischenstopp in Irland, dass bei dem Ukraine-USA-Treffen in Saudi-Arabien auch über mögliche territoriale Zugeständnisse gesprochen wurde.Alexander Schmalz12.03.2025 14:39 UhrIrland: US-Außenminister Marco Rubio spricht mit Journalisten während eines Tankstopps auf dem Flughafen ShannonSaul Loeb/dpaUS-Außenminister Marco Rubio hat am Mittwoch bestätigt, dass die Gespräche zwischen der Ukraine und den USA in Saudi-Arabien auch Diskussionen über mögliche territoriale Zugeständnisse im Rahmen einer Verhandlungslösung mit Russland beinhalteten. Wie The Kyiv Independent berichtet, sagte Rubio auf einem Flughafen in Irland gegenüber Reportern, als er zu möglichen Beratungen über Gebietsabtretungen der Ukraine befragt wurde: „Ja, wir haben Gespräche geführt“.Die Trump-Regierung hatte bereits im Vorfeld wiederholt betont, dass sowohl Kiew als auch Moskau für ein Friedensabkommen Kompromisse eingehen müssten. Das Ziel der Ukraine, ihre Grenzen vor 2014 wiederherzustellen, wurde von Washington als „unrealistisch“ bezeichnet. „Die Verfolgung dieses illusionären Ziels wird den Krieg nur verlängern und mehr Leid verursachen“, sagte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth vor einem Monat im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Marco Rubio: Ukrainekrieg kann nur über Diplomatie beendet werden Rubio deutete einem Bericht der New York Post zufolge bereits am Dienstag kurz vor den Friedensgesprächen im saudi-arabischen Dschidda an, dass die Ukraine einen Teil ihres Territoriums an Moskau abtreten müsse, um ein Friedensabkommen zu erreichen. Rubio sagte demnach, die Ukraine müsse akzeptieren, dass sie nicht alle durch die dreijährige Invasion verlorenen Gebiete zurückerobern könne, und müsse „bereit sein, schwierige Dinge zu tun, so wie die Russen […]“. Rubio betonte, dass der Ukrainekrieg nur über Diplomatie beendet werden könne. „Beide Seiten müssen sich darüber im Klaren sein, dass es keine militärische Lösung für diese Situation gibt. […] Die Russen können nicht die gesamte Ukraine erobern, und es wird für die Ukraine offensichtlich sehr schwierig sein, die Russen in einem angemessenen Zeitraum wieder dorthin zurückzudrängen, wo sie 2014 waren“, fügte er hinzu.Wie die Russen das sehen, ist bisher noch unklar. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gab am Mittwoch an, man bräuche mehr Details über den Waffenruhe-Vorschlag, bevor man sich dazu äußern werde. Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschow, erklärte jedoch in einem Beitrag auf Telegram, dass „echte Abkommen immer noch […] an der Front ausgearbeitet“ werden. Der Kreml sieht sich offenbar in einer guten Position, da Russland auf dem Vormarsch sei, so Kossatschow weiter. Er betonte zudem, dass eine Vereinbarung über die Ukraine zu den Bedingungen Russlands und nicht zu denen der USA getroffen werde. Alexander Dugin: Wladimir Putin wird keinen Waffenstillstand akzeptieren Trotz Rubios Forderung, dass beide Seiten im von den USA vermittelten Friedensabkommen Kompromisse eingehen müssen, überwiegen bisher die Zweifel an einer Zustimmung Russlands. Wie Bloomberg berichtet, warnten westliche Sicherheitsbeamte, Wladimir Putin habe deutlich gemacht, dass er von seinen Forderungen nicht abrücken werde. Der russische Präsident erklärte mehrmals, er sei nicht bereit, während der dreijährigen Invasion erobertes Land aufzugeben und werde auch die Entsendung westlicher Friedenstruppen in die Ukraine nicht akzeptieren.Die Bereitschaft, die Kampfhandlungen jetzt einzustellen, dürfte laut dem Putin-Vertrauten Alexander Dugin begrenzt sein. Auf der Onlineplattform X schreibt der russische Politikwissenschaftler: „Putin wird keinen Waffenstillstand akzeptieren, wie Russland schon oft deutlich gemacht hat. Ohne die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden zu diskutieren. Trump liegt dieses Mal falsch. Kein Problem, das ist Politik.“ Selenskyj und Trump sind sich einig Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der an den Verhandlungen in Dschidda nicht persönlich teilnahm, begrüßte den Waffenruhe-Vorschlag: „Wir betrachten ihn als positiv, wir sind bereit, einen solchen Schritt zu tun“, erklärte der ukrainische Präsident. Nun müssten die USA die russische Seite von dem Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe überzeugen. Für den Fall, dass Russland diesen ablehnt, rechne er mit einer „starken“ Reaktion der USA. „Ich kenne die Details noch nicht, aber wir sprechen über Sanktionen (gegen Russland) und eine Stärkung der Ukraine“, sagte Selenskyj am Mittwoch in Kiew. Zugleich bekräftigte er sein Misstrauen gegenüber der Führung in Moskau. „Ich habe es schon oft betont: Keiner von uns traut den Russen.“US-Präsident Donald Trump sagte zu Reportern vor dem Weißen Haus, er erwarte nach dem Durchbruch der Beratungen zwischen den USA und der Ukraine noch in dieser Woche Gespräche mit Putin. Die US-Delegation werde schon „heute und morgen“ Gespräche mit Russland führen, so Trump. Der US-Präsident hoffe, dass Russland den Bedingungen ebenfalls zustimmt. „Wir wollen diesen Krieg hinter uns bringen“, so Trump.Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte mit, dass es noch keine konkreten Termine für derartige Gespräche gebe. Russland verlangt zunächst einmal mehr Details zu dem Angebot. „Wir schließen auch nicht aus, dass ein Telefongespräch auf höchster Ebene zur Sprache kommen könnte. Sollte ein solcher Bedarf entstehen, wird er sehr schnell organisiert. Die bestehenden Dialogkanäle mit den Amerikanern ermöglichen dies in relativ kurzer Zeit“, so Peskow.Was will Putin, damit der Frieden kommt? Die große AnalyseInternationales10.03.2025Berichte: Russische Truppen sollen bis in die Stadt Sudscha vorgedrungen seinvor 50 Min.