Der unerwartete Albtraum: Aggression auf Berlins Straßen
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HomeBerlinMein Berliner Arbeitsweg am Streiktag: Wie ein gestresster Autofahrer aggressiv wurde – Kommentar 😡
„Der Radweg“ ist in diesen Streiktagen die Rettung – aber es gibt nicht überall einen: Ich dachte, ich bin als Radfahrerin fein raus in diesen Streiktagen. Die eisigen Temperaturen sind passé und auch wenn auf manchen Radwegen noch gefrorener Schnee liegt, mit dem Rad ist man dieser Tage king of the roads. Oder – wie in meinem Fall – queen. Das, was mir am Freitag passierte, habe ich einfach nicht kommen sehen. Es ging normal los, aber schon auf dem Kottbusser Damm war Stau. Ich war irritiert. Warum heute und nicht gestern? Da hat die BVG doch auch schon gestreikt. Aber egal, auf dem schönen Radweg sauste ich an allen Auutos vorbei. Die Freude währte kurz. In der engen Adalbertstraße in Kreuzberg gibt es keinen Radweg mehr. Die Autos standen. Und zwar so, dass kein Vorbeikommen war. Radfahrerbonus adé.
BVG wird zwei Tage lang bestreikt: Warum Sie trotzdem zur Arbeit kommen müssen 😠
Nun hieß es auch für mich stop and go, wobei das go vielleicht fünf Prozent ausmachten. Endlich erreichte ich die Kreuzung Engeldamm. Stau von beiden Seiten auch auf dieser Straße, die Autos hatten sich ineinander verkeilt, Vorfahrtsregeln waren außer Kraft gesetzt, Gehupe, für mich hochgefährliches Geschiebe. Ein Mann wollte es mir zeigen. Er fuhr mit seinem Wagen auf mich zu, bis vielleicht noch ein Zentimeter zwischen uns war. Nirgendwo scheint sich Stress so schnell in Aggression zu verwandeln wie im Berliner Straßenverkehr. Ich quetschte mich irgendwie durch, bog links ab. Endlich wieder Rettung in Form eines Radwegs! Auchh auf der Heinrich-Heine-Straße. Vielleicht würde ich es doch noch pünktlich zur Arbeit schaffen.
Köpenicker/Ecke Brückenstraße: Ich schrie, er trat in die Eisen 😤
Dann die Vollsperrung an der Köpenicker/Ecke Brückenstraße. Zwei Polizeiautos parkten hier. Die fahrenden Autos waren zum Abbiegen gezwungen. Ich überlegte kurz und fuhr dann weiter geradeaus, wobei ich fast unter die Räder eines Volvos kam. Ich schrie: „Halt.“ Er trat in die Eisen. Vielleicht war er sogar im Recht, denn ich hätte wahrscheinlich auch abbiegen müssen. Aber ich hatte ja beschlossen, die Absperrung zu ignorieren. Auf der autofreien Brückenstraße radelte ich auf die Kreuzung an der Jannowitzbrücke zu. Wieder versperrten Polizeiwagen den Weg und von rechts näherte sich mit Johlen und Pfeifen die Demonstration.
BerlinKulturBVGAutoRadwegBrückenstraße 😠
Die Polizei parkte diesmal auch auf dem Radweg. Ich hatte noch drei Minuten bis zu unserer Redaktionskonferenz am Alex. Also los.