Home3200 Megapixel: Größte Digitalkamera der Welt soll 20 Milliarden Galaxien entdecken 3200 Megapixel: Größte Digitalkamera der Welt soll 20 Milliarden Galaxien entdecken Auf einem Berg in Chile wird an einem Projekt gearbeitet, das die Astronomie revolutionieren soll. Die Mission soll schon bald starten. Alexander Schmalz23.10.2024 17:08 UhrMehr als 95 Prozent des Universums sind laut der Wissenschaft noch unbekannt. peopleimages.com/imagoAuf einem Berggipfel im Norden Chiles wird die größte Digitalkamera der Welt darauf vorbereitet, dass sie eingeschaltet wird. Das riesige, unablässig auf den Himmel gerichtete Auge wird den größten, datenreichsten Film aller Zeiten erstellen, heißt es auf der Internetseite der U.S. National Science Foundation (NSF). Mithilfe neuester Technik soll eine zehnjährige, hochpräzise Chronik von Billionen kosmischer Ereignisse und Objekte in den Weiten von Raum und Zeit entstehen, die die Astronomie revolutionieren soll. Die Kamera befindet sich in Chile, im Vera C. Rubin-Observatorium, wo ein riesiges Teleskop vor der Fertigstellung steht. Die Forschungsstation steht auf dem rund 2750 Meter hohen Berg Cerro Pachón, rund 482 Kilometer nördlich der chilenischen Hauptstadt Santiago entfernt. Nach Angaben des Vera C. Rubin-Observatoriums hat die Kamera eine Auflösung von 3200 Megapixeln, was in etwa der Pixelzahl von 300 Mobiltelefonen entspricht. Jedes geschossene Bild soll einen Himmelsbereich abdecken, der so groß ist wie 40 Vollmonde. Schon im nächsten Jahr soll das Technikwunder in Betrieb, heißt es. Dann soll es den Angaben zufolge den gesamten Nachthimmel in extremen Details fotografieren und einige der tiefsten Geheimnisse des Universums lüften.Gorgeous: Comet Leonard captured soaring above the Vera C. Rubin ObservatoryThe diffuse tail of the comet marks it apart from the stars, just left of center in the upper third of this image. The bright object to the right is Venus(Credit: Rubin Observatory/NSF/AURA/C. Corco) pic.twitter.com/DjJHuBxQyZ— World and Science (@WorldAndScience) October 19, 2024 Größte Digitalkamera der Welt macht jede Nacht 1000 Bilder Alle drei Nächte soll das Teleskop den gesamten sichtbaren Himmel abbilden und Tausende von Bildern produzieren, mit denen die Astronomen angeblich alles sehen können, was sich bewegt. Einem CNN-Bericht zufolge gehen Experten davon aus, dass das Teleskop Vera Rubin, das nach der verstorbenen amerikanischen Pionierastronomin Vera Rubin benannt wurde, auf diese Weise etwa 17 Milliarden Sterne und 20 Milliarden Galaxien entdecken wird.„Es gibt so viel, was Rubin tun wird“, sagt Clare Higgs, die Astronomie-Expertin des Observatoriums, gegenüber CNN. „Wir erforschen den Himmel auf eine Art und Weise, wie wir es noch nie zuvor getan haben, und können so Fragen beantworten, an die wir bisher nicht einmal gedacht haben.“ Das Teleskop werde den Nachthimmel genau ein Jahrzehnt lang beobachten und jede Nacht 1000 Bilder aufnehmen. „In zehn Jahren werden wir über neue Bereiche der Wissenschaft, neue Klassen von Objekten und neue Arten von Entdeckungen sprechen, von denen ich jetzt noch nicht einmal etwas sagen kann, weil ich sie noch nicht kenne. Und ich denke, das ist wirklich eine aufregende Sache“, so Higgs weiter. 95 Prozent des Universums sind unbekannt Die Dinge, die die Wissenschaft bisher zu wissen glaubt, machen laut der U.S. National Science Foundation nicht einmal fünf Prozent des Universums aus. Das Wissen umfasse angeblich alles und jeden auf der Erde sowie alle Planeten, Sterne und Galaxien im Universum – der Rest aber sei buchstäblich unsichtbar. „Die Aufdeckung der unentdeckten Eigenschaften der geheimnisvollen 95 Prozent – die sich aus der sogenannten dunklen Materie und der dunklen Energie zusammensetzen – erfordert ein Projekt, welches das gesamte Universum umfasst“, schreiben die Forscher der U.S. National Science Foundation.Das Projekt wurde in den frühen 2000er-Jahren durch private Spenden, unter anderem von den Milliardären Charles Simonyi und Bill Gates, ins Leben gerufen. Obwohl Vera Rubin ein nationales US-Observatorium ist, wurde es aus guten Gründen in Chile aufgebaut. „Für optische Teleskope braucht man einen Standort, der hoch, dunkel und trocken ist“, sagt Higgs und verweist auf die Probleme der Lichtverschmutzung und Luftfeuchtigkeit, die die Empfindlichkeit der Instrumente verringern. „Man braucht eine sehr ruhige und gut erforschte Atmosphäre, und die Qualität des Nachthimmels in Chile ist außergewöhnlich, deshalb gibt es hier auch so viele Teleskope“, fügt sie hinzu. Verhält sich das Universum so, wie wir denken? Ein Modell stößt an seine GrenzenLondon29.05.2024Der Erde „extrem nah“: Gewaltiges Schwarzes Loch in der Milchstraße entdecktWeltall16.04.2024