Home1. FC Union Berlin: Kevin Volland und die Suche nach dem richtigen Platz 1. FC Union Berlin: Kevin Volland und die Suche nach dem richtigen Platz Kevin Volland kommt beim 1. FC Union Berlin nicht richtig auf Touren. Auch nach eineinhalb Jahren sucht der 32-Jährige seinen Platz in der Mannschaft.Nils Malzahn29.01.2025 18:44 UhrKevin Volland sitzt beim 1. FC Union Berlin meist auf der Bank. In der laufenden Saison kam er dreimal als Joker zum Einsatz.Jan Hübner/ImagoEs war der Sommer vor der Champions League. Vor Reisen nach Madrid in den vielleicht größten Fußball-Tempel Europas, das Estadio Santiago Bernabéu, nach Neapel oder Braga. Die Welt beim 1. FC Union Berlin war eine andere als eineinhalb Jahre später. Spieler wie Leonardo Bonucci, Robin Gosens oder Kevin Volland kamen nach Köpenick, um mit dem Verein die Erfolgsgeschichte, die ja schon einige Jahre vorher begonnen hatte, weiterzuschreiben. Na klar, es wäre vermessen zu glauben, dass sich Union mit diesen Spielern ab sofort in jeder Saison für die Königsklasse qualifizieren würde. Aber ein dauerhafter Verbleib in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga wäre doch schön – mit der Aussicht auf den ein oder anderen Ausschlag in die Spitze.Im Januar 2025 sitzt Kevin Volland im Medienraum des Stadions An der Alten Försterei. Am Abend geht der letzte Vorrundenspieltag der neuen XXL-Champions-League über die Bühne. 36 Mannschaften spielen in 18 Partien parallel gegeneinander, das wird ein Spektakel. Tore fallen im Minutentakt. Aber die große weite Fußballwelt, die Volland in den Jahren zuvor auch schon mit Bayer 04 Leverkusen oder der AS Monaco kennengelernt hatte, ist mittlerweile ganz weit weg. Das Tagesgeschäft beinhaltet den knallharten Abstiegskampf in der Bundesliga und für Volland ganz persönlich die Suche nach einem Platz in der Mannschaft. Der 32-Jährige hat bei den Eisernen in 18 Monaten vier Trainer erlebt. Nacheinander fanden Urs Fischer, Nenad Bjelica, Bo Svensson und aktuell – so scheint es – auch Steffen Baumgart keine dauerhafte Verwendung für ihn. Unter dem Strich stehen 35 Partien, vier Tore und fünf Vorlagen.1. FC Union Berlin: Verliert die Mannschaft ihre größte Stärke?1. FC UnionheuteKommentar 1. FC Union Berlin: „Aufwachen!“ – Das gilt nicht nur für die Mannschaft1. FC UniongesternNicht nur die Trainer haben indes verhindert, dass es mehr wurden. Im Sommer setzte den Ex-Nationalspieler eine hartnäckige Verletzung im linken Knie außer Gefecht. „Auch wenn man dann wieder fit ist, läuft man der Musik trotzdem erst einmal hinterher. Für mich persönlich war das ein harter Weg“, erzählt Volland. Ende Oktober feierte er beim Pokal-Aus in Bielefeld (0:2) sein Saisondebüt, bis heute sind nur zwei weitere Kurzeinsätze dazugekommen.Volland liebt es, den Ball am Fuß zu haben, Momente in der Offensive durch Kreativität zu veredeln. Bei Union sind derzeit aber mehr denn je andere Dinge gefragt. Ganz viel laufen zum Beispiel. Die Köpenicker sind die Mannschaft mit den zweitbesten Laufwerten ligaweit. Baumgart will weit vorne attackieren, Bälle in Zonen gewinnen, die nah am gegnerischen Tor sind. Benedict Hollerbach hat es beim Heimsieg gegen Mainz mit seinem Treffer perfekt vorgemacht. Dem Gegner den Ball abjagen, in Windeseile umschalten und mit möglichst wenigen Kontakten den Abschluss suchen. Volland kann das nicht leisten. Kevin Volland denkt nicht an einen vorzeitigen Abschied „Nicht nur die Bundesliga, auch der Fußball generell hat sich sehr verändert. Das Spiel ist dynamischer geworden, es ist schwerer geworden, Tore zu schießen. Die Verteidiger sind alle unglaublich schnell und schon in der Jugend wird viel Wert auf Physis gelegt“, sagt Volland. Er muss lachen, wenn er sich an seine Anfänge im Nachwuchs des TSV 1860 München erinnert. „Ich glaube, das erste Mal war ich mit 17 Jahren im Kraftraum, hatte noch nie eine Langhantel in der Hand.“Man hätte damit rechnen können, dass Volland sich in diesem Winter aus Berlin verabschiedet. Er gehört zu den Besserverdienenden im Kader, überhaupt sollte das Aufgebot verkleinert werden, weil Union nur noch in einem Wettbewerb antritt und momentan keine Langzeitverletzten zu beklagen hat. Für den Routinier ist ein Abgang aber kein Thema. „Meine Familie fühlt sich sehr wohl in Berlin, die Kinder gehen hier gerne zur Schule“, sagt er. Das sind Faktoren, die man als Familienvater eben auch berücksichtigen müsse. Heißt also auch, dass er um seinen Platz kämpfen möchte.1. FC Union Berlin: Erste Fans äußern ihren Unmut über die sportliche Situation1. FC Union27.01.20251. FC Union Berlin: Was würde Rudi Völler zu diesem Auftritt sagen?1. FC Union27.01.2025Am Sonnabend (18.30 Uhr) steht das Heimspiel gegen RB Leipzig auf dem Programm. Die Sachsen spielen als Tabellenfünfter mit schon 16 Zählern Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München ebenfalls eine Saison weit hinter den eigenen Erwartungen. Die Partie gegen RB war 2023/24 Vollands erster Startelf-Einsatz für seinen damals neuen Arbeitgeber. Union unterlag mit 0:3, eine nie für möglich gehaltene Negativserie mit 16 Pflichtspielen ohne Sieg begann und Volland sah nach einem viel zu harten Einsteigen gegen Mohamed Simakan die Rote Karte. Im Anschluss fehlte er drei Spiele gesperrt.„Ich mache mir keine Sorgen, dass wir da unten rauskommen.“ Nein, er will keinen Gedanken daran verschwenden, dass es in diesem Jahr mit dem Klassenerhalt misslingen könnte. Trotz des schweren Programms im Februar – nach dem Leipzig-Spiel muss Union nach Hoffenheim und Dortmund, dazwischen gastiert Mönchengladbach in Berlin – ist sich Kevin Volland sicher, dass im Team genug Erfahrung und auch Klasse steckt, diese Situation ein zweites Mal in Folge zu meistern. Ein weiterer Faktor ist für ihn entscheidend: „Auch wenn es bei uns sportlich nicht so läuft, wie wir uns das alle wünschen würden, haben wir immer noch eine Top-Kabine, die sehr intakt ist.“Der Zusammenhalt der Spieler untereinander ist also vor allem das, was ihm Mut macht. Darüber hinaus würde dieser Kabine ein neuer Impuls sicherlich guttun. „Frischer Wind von außen schadet nie, gerade in unserer Situation“, macht er keinen Hehl daraus, dass er sich bis zur Schließung des Transferfensters am 3. Februar noch über die ein oder andere personelle Verstärkung freuen würde.