Home1. FC Union Berlin: Die Eisernen betreiben wiederholt Aufbau Ost der anderen Art 1. FC Union Berlin: Die Eisernen betreiben wiederholt Aufbau Ost der anderen Art Schon wieder bleibt der 1. FC Union Berlin ohne Tor. Noch schlimmer: Er hilft sogar einem strauchelnden Gegner auf die Beine.Andreas Baingo27.11.2024 07:04 UhrJordan Siebatcheu (l.) blieb, wie der Rest des 1. FC Union Berlin, beim VfL Wolfsburg mal wieder ohne Tor.Mathias Renner/City-PressMit Heinrich Heine muss dem spielenden Personal beim 1. FC Union Berlin wohl niemand kommen. Dem Klassiker deutscher Literatur öffnet in der Kabine der Rot-Weißen wahrscheinlich auch deshalb kaum jemand sein Ohr, weil unter denen, die zuletzt beim 0:1 in Wolfsburg zum Einsatz gekommen sind, zwei Dänen und zwei Österreicher waren, dazu ein Portugiese und ein Niederländer, ein Slowake, ein Belgier, ein Südkoreaner und mit Jordan Siebatcheu halb ein Franzose und halb ein Amerikaner, und sie ein gänzlich unterschiedliches Kulturgut vererbt bekommen haben.Obwohl sie Heines Wintermärchen eher nicht kennen, eines ist ihnen dennoch mit dem Dichterfürsten von einst gemein: Der Monat November ist traurig, die Tage sind vor allem ergebnistechnisch trüber geworden. Ein Punkt nur bisher in den drei Spielen und kein (!) Tor, wobei das Dilemma schon Ende Oktober mit dem 0:2 im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld begonnen hatte. 1. FC Union Berlin leistet sich zu viele unnötige Patzer Was bei den Eisernen auffällig ist, weil es sich mit boshafter Regelmäßigkeit wiederholt, sind die Patzer dort und dann, wenn sie total überflüssig erscheinen. Wenn die Gegner nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzen, sondern angeknackst scheinen und fieberhaft nach Stabilität suchen. Wenn … Dabei gibt es immer wieder Reinfälle, die sich gewaschen haben. Oder, wenn man so will: unfreiwillige Aufbauhilfe Ost.Da ist das Beispiel Fürth. Der Herbst der Spielzeit 2021/22 neigt sich dem Ende, die Kleeblätter stehen bei einem winzigen Punkt aus 14 (!) Spielen. Im Ronhof sind sie, weil sie einst schon mal für eine Saison in der Bundesliga waren, dort nach 23 Anläufen noch ohne Sieg. Die Eisernen kommen beim 1:0 der Fürther gerade recht. So was von dumm gelaufen.Zwischen Champions League und Abstiegskampf: Unions verrückte 45-Minuten-Bilanz1. FC Union25.11.2024Wie einst bei Union? Lothar Matthäus kann sich Urs Fischer beim HSV gut vorstellen1. FC Union25.11.2024Da ist aber nur eine Spielzeit später das Beispiel Bochum. Wie Fürth ist auch der VfL Tabellen-Schlusslicht, hat neun von zehn Spielen verloren, besitzt mit 27 Gegentoren die mieseste Abwehr und mit neun Treffern den harmlosesten Angriff. Die Eisernen dagegen kommen als Tabellen-Erster mit einer Gala-Defensive, die lediglich sechs Treffer zugelassen hat. Nicht zu glauben, mit 2:1 aber haben die vonne Castroper das bessere Ende.Da ist in dieser Saison schon das Beispiel Mönchengladbach. Saisonübergreifend warteten die Fohlen im Borussia-Park seit sieben Spielen auf einen Dreier. Als der auch gegen den 1. FC Union Berlin nicht kommen wollte, half die sechste Minute der Nachspielzeit – 1:0 für den Altmeister. Ähnlich froh dürften die Wolfsburger sein über ihren jüngsten Sieg. Schließlich hatten auch sie nach dem letzten Heimspiel der Vorsaison die fünf weiteren Partien zu Hause nicht gezogen. Wer dann in die Autostadt kam und dem ein Ende setzte – keine Fragen, Euer Ehren! Noch haben sich die Schwächen der Eisernen nicht gerächt Von Fluch oder Ähnlichem kann keine Rede sein. Das ist, um in der einfachen Sprache zu bleiben, in der man sich seit geraumer Zeit sogar die Tagesschau zu Gemüte führen kann, Schuld selber. Die Tabelle könnte, auch wenn es ein nutzloses Spielchen ist, ganz anders aussehen: Union wäre nicht Zehnter, sondern Sechster, die Borussia wäre deutlich dahinter und die Wölfe den Eisernen nicht so dicht auf der Pelle. Das hat sich nur noch nicht gerächt, weil mit Kiel, St. Pauli und Bochum die Kellerkinder samt und sonders auch nichts geholt haben. Nur sollten die Männer aus dem Stadion An der Alten Försterei nicht auf die Schwächen der anderen bauen. Das bleibt ein gefährliches Spiel.Bei Heinrich Heine ist am Ende von Zauberkräften die Rede, und dem Riesen wachsen neue Kräfte. Das wird auch im Fall des 1. FC Union Berlin bitter nötig sein. Denn am Sonnabend kommt mit Bayer Leverkusen der Doublegewinner der Vorsaison ins Stadion An der Alten Försterei. Eine Woche darauf, im Dezember dann schon, müssen die Männer um Kapitän Christopher Trimmel nach Stuttgart zum Vizemeister. Es könnte spätestens um Weihnachten herum ungemütlich werden. Es könnte eine neue Eiszeit drohen …

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